von ih 23.09.2017 10:13 Uhr

SPÖ und Grünen drohen Negativ-Rekorde

Auch wenn die Wahl am 15. Oktober die politische Landschaft erschüttert, dürften nicht alle Rekorde fallen. Der SPÖ und den Grünen drohen zwar Negativ-Rekorde. Aber die Umfragen lassen nicht erwarten, dass Sebastian Kurz mehr zulegt als Wolfgang Schüssel – und ob die FPÖ stärker wird als unter Jörg Haider, ist fraglich.

APA (Archiv)

Der SPÖ droht ein weiterer historischer Tiefstwert, niedriger als die 26,82 Prozent bei der vorigen Wahl – und zudem auch, dass sie erstmals hinter die FPÖ auf Platz 3 zurückfällt. Die Grünen müssen sich darauf einstellen, ein Drittel bis die Hälfte ihres 2013 errungenen Rekord-Stimmenanteils von 12,42 Prozent zu verlieren – und das wäre für sie der größte Verlust seit Bestehen.

Mit dem größten Minus aller bisher 21 Wahlen der Zweiten Republik muss allerdings keine Partei rechnen. Dieser Rekord bleibt wohl der FPÖ, die 2002 – in der schwarz-blauen Regierung – 16,91 Prozentpunkte einbüßte. Bei dieser Wahl gelang der ÖVP mit Schüssel das bisher größte Plus aller Zeiten, 15,40 Prozentpunkte. Auch dieser Rekord dürfte halten.

Der ÖVP verheißen die Umfragen zwar einen deutlichen Zuwachs – um die neun Prozentpunkte – zu ihren 23,99 Prozent aus 2013. Aber rekordverdächtig ist sie damit nicht: Sie wäre zwar weit aus dem 2013 eingefahrenen historischen Tief heraußen, aber bei weitem nicht am Höchststand. Der war 49,80 Prozent im Jahr 1945, und Schüssel kam 2002 noch einmal klar über 40 Prozent, nämlich 42,30.

Für die FPÖ liegt die Latte niedriger: 26,91 Prozent sind ihr bester Wert, 1999 noch unter Jörg Haider eingefahren. Er holte damals den bisher einzigen zweiten Platz für die FPÖ, ganz knapp vor der ÖVP – mit der die FPÖ dann auch zusammenging. In den Umfragen liegt die FPÖ nicht allzu viel unter ihrem Rekordwert, sicher ist demnach ein Zuwachs zu den 20,51 Prozent aus 2013.

Im Rekord-Tief war 2013 die Wahlbeteiligung: Erstmals nützten weniger als drei Viertel – 74,91 Prozent – ihr Wahlrecht. Womit der Stand an Nichtwählern mit mehr als 1,6 Millionen der bisher höchste war.

APA

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