von aw 26.03.2024 18:25 Uhr

Oberalp klagt Sabes auf Rückzahlung von 30 Millionen Euro

Vor vier Jahren sah sich Südtirol im Zuge der ersten Welle der COVID-19-Pandemie mit einem dramatischen Mangel an Schutzausrüstung konfrontiert. Krankenhäuser und Altenheime drohten, ganze Abteilungen schließen zu müssen, da es an Masken und Schutzmänteln fehlte. In dieser Notlage wandten sich politische Vertreter und das Management des Südtiroler Sanitätsbetriebs (Sabes) an die Firma Oberalp, geführt von der Familie Heiner Oberrauch.

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Oberalp wurde gebeten, in drei Schritten zu helfen: die Vermittlung von Kontakten zu chinesischen Lieferanten, die Vorfinanzierung der Bestellungen in Dollar, und die Organisation der Logistik mit Zivilflugzeugen der Austrian Airlines (AUA).

Versprechen nicht eingehalten

Trotz des Versprechens seitens des Sabes und politischer Vertreter, die vorgestreckten Gelder umgehend zu erstatten, sobald ein Lieferantenauftrag zustande käme, steht Oberalp heute noch immer mit einem Außenstand von rund 30 Millionen Euro da. Die Begründung der Sabes, die Lieferungen aus China seien teilweise nicht INAIL-konform gewesen, wird von Oberalp als fadenscheinig zurückgewiesen. Die chinesischen Lieferanten hatten nie zugesichert, dass die Schutzausrüstung CE-zertifiziert sei. In der akuten Notlage war der Sanitätsbetrieb bereit, die Materialien ohne die Zertifizierung zu akzeptieren, um einer Versorgungskrise entgegenzuwirken.

Der Gang vor Gericht

Nach vier Jahren erfolgloser Verhandlungen und Kompromissversuche sieht sich Oberalp gezwungen, den Rechtsweg zu beschreiten. Eine Zivilklage in Höhe von 30 Millionen Euro wurde beim Landesgericht Bozen eingereicht. Die Familie Oberrauch und die Unternehmensleitung betrachten es als inakzeptabel, dass ein Südtiroler Unternehmen aufgrund eines außerordentlichen Dienstes während der Pandemiebekämpfung im Stich gelassen wird. Hätte der Sanitätsbetrieb die Mittel ohne Oberalps Hilfe direkt an die chinesischen Lieferanten zahlen können, würden diese Kosten nun als außerordentliche Ausgaben in der Bilanz des Sanitätsbetriebes erscheinen.

Erwartungen an politische Entscheidungsträger

Von den politischen Entscheidungsträgern und der neuen Führungsspitze der Sabes erwartet Oberalp nun eine klare Anerkennung ihrer Forderung. Die ausstehenden 30 Millionen Euro stellen nicht nur eine erhebliche finanzielle Belastung für Oberalp dar, sondern gefährden auch die zukünftige Entwicklung des Unternehmens. Diese Situation, so betont die Unternehmensführung, darf in Südtirol niemandem gleichgültig sein.

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  1. Itstime
    26.03.2024

    Da bin ich aber gespannt ob am Ende einer haftbar gemacht werden kann. Der Wahnsinn hört nicht auf.

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