Der Egetmann Hansl feiert Hochzeit – die Bilder

von Siegfried Unterkircher
Der Hansl hat es immer noch nicht zu einem wahren Menschen gebracht; nach wie vor fristet er sein zurückgezogenes Dasein als Puppe im schwarzem Rock, Zylinderhut und weißen Handschuhen, von einem Diener begleitet in einer Kalesche gefahren. Etwas abseits von ihm die hübsche Braut, welche auf dem Bock des Kutschers saß.
Hinter und vor der Hauptfigur versammelten sich Knechte, Wegmacher, die Bauernschaft, die Ratsherren – ebenfalls in elegantem Schwarz mit Zylinder. Die Ratsherren bedienten sich ganz wie die „Alten“, einer Reihe von feudalen Requisiten, wie dem Protokollbuch, dem Regenschirm, zweier Leuchter und einer Leiter – dieser sonderbaren Zusammensetzung eilte der Protokollverkünder voraus. Und natürlich haben auch die jungen Traminer des Egetmannes Hansl Eheaufgebot lautstark verkündet, im glasklaren und unmissverständlichem Traminer Dialekt versteht sich.
Mit dabei waren die Drescher, Pfonnenflicker, Waschweibr, Müller mit Alt-Weibermühl, Radlflickr, Hofkapelle, Schworz-Fischer, Schworz-Brenner, Reichen Zigeiner, Ormen Zigeiner, Schneider, Schuster, Burgl mit Burgltreiber, der weiße Bär, der grüne Bär, der Egetmann-Gendarm, die Schnappviecher“, Metzger, Goasl-Schnöller und ganz sicher haben wir jemanden vergessen – das möge man uns nachsehen und eventuell als Kommentar zu diesem Beitrag ergänzen.
Zur markantesten Figur des Traminer Egetmannumzuges gehört natürlich das Schnappvieh, auch Wudele genannt. Es sind deren viele, die meisten weit über zwei Meter hoch, welche in Gruppen aufgetreten sind und mit ihrem beweglichen Unterkiefer unentwegt schnappten und dabei kräftig klapperten.
Wie kann Tiroler Geschichte, Kultur und Brauchtum besser gepflegt werden, als wenn sich ein ganzes Dorf in wochenlangen Vorbereitungen mit Liebe und Akribie einer Sache widmet? Die Antwort haben die Traminer heute abermals gegeben.
























































































































