Südtirols Gemeindeoberhäupter befürworten Doppelpass
UT24 hat zahlreiche Geimeinden im Land kontaktiert und sich bei deren Oberhäuptern erkundigt, wie sie zu einer möglichen Wiedererlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft stehen.
Nachfolgend lesen Sie die wichtigsten Antworten jener Ortschefs, die von der Redaktion für eine Stellungnahme gewonnen werden konnten:
Roland Griessmair, SVP-Bürgermeister von Bruneck und Präsident der Bezirksgemeinschaft Pustertal, ist ein Beführworter der doppelten Staatsbürgerschaft für Südtiroler. Sie würde, so Griessmair, die „besondere Situation“ Südtirols unterstreichen und somit zur Sicherung des Minderheitenstatus beitragen.
Angel Miribung, erster Bürger von Wengen (SVP), steht einer doppelten Staatsbürgerschaft für Südtiroler positiv gegenüber. Für ihn stellt der Doppelpass eine zusätzliche Option dar, die den Bürgern des Landes gewährt wird. Da es sich um eine „Möglichkeit der freien Wahl“ handelt, sei ein Doppelpass zu befürworten.
Für Martin Fischer, Bürgermeister in Kurtatsch, ist es vor allem wichtig zu klären, welche Bevökerungsschichten zu welchen Bedingungen die doppelte Staatbürgerschaft erhalten sollte oder könnte. Die notwendigen Schritte zum Doppelpass sollten wohl überlegt sein.
Über die Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft freuen würde sich auch Michael Epp (SVP), Bürgermeister der Gemeinde Truden im Naturpark. „Ich spreche mich natürlich für die doppelte Staatsbürgerschaft aus“, beginnt er das Antwortschreiben. „Durch die doppelte Staatsbürgerschaft könnte unser Identitätsbewusstsein, sowie das Zugehörigkeitsgefühl zum Vaterland Österreich gestärkt werden.“ Für Epp würde die Doppelstaatsbürgerschaft eine „zusätzliche Garantie“, um die Südtiroler Selbsständigkeit und kulturelle Identität zu festigen. Dies würde zusätzlich zur jetzigen Autonomie Wohlstand, Muttersprache und Kultur absichern.
Franz Locher, seit 13 Jahren SVP-Bürgermeister von Südtirols flächenmäßig größten Gemeinde Sarntal, begrüßt die Möglichkeit einer doppelten Staatsbürgerschaft für Südtiroler. Die Idee einer doppelten Staatsbürgerschaft klinge für ihn „sehr gut“. Die Bindung an Staaten sei laut Locher allerdings nebensächlich. Vielmehr ginge es darum, Südtirol eigenständiger zu machen.