von ih 04.12.2017 18:09 Uhr

Südtirols Bürgermeister für Doppelpass

In einer Blitzumfrage hat UT24 Südtirols Bürgermeister dazu befragt, wie sie zu einer doppelten Staatsbürgerschaft für Südtiroler stehen. Die vorläufigen Ergebnisse deuten auf eine breite Unterstützung des Anliegens hin. Viele Ortschefs sehen in der möglichen Wiedererlangung des österreichischen Passes eine „Stärkung des Minderheitenschutzes“ sowie ein „zusätzliches Instrument, um unsere Eigenständigkeit und Identität zu bewahren“.

UT24 hat Südtirols Bürgermeister zur doppelten Staatsbürgerschaft befragt - Fotomontage: UT24

In einer Umfrage, die an zahlreiche Gemeinden im Land versandt wurde, hat sich UT24 bei Südtirols Bürgermeistern schlau gemacht, wie sie zu einer möglichen Wiedererlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft stehen.

Nachfolgend lesen Sie die wichtigsten Antworten jener Ortschefs, die von der Redaktion für eine Stellungnahme gewonnen werden konnten:


2015 Prugger Christoph[1]

Christoph Prugger (SVP), Bürgermeister der Gemeinde Mühlbach, zählt sich persönlich zu den Befürwortern einer doppelten Staatsbürgerschaft. Er sieht die Vorteile vor allem in der dadurch neu entstehenden „Bindung zum Vaterland“.


fritz-egarter

Über die Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft freuen würde sich auch Sextens Bürgermeister Fritz Egarter (SVP). Als „deutschsprachiger Südtiroler“ stehe er eigenen Aussagen zufolge „positiv einer eventuell möglichen doppelten Staatsbürgerschaft gegenüber“.


gabriela-kofler

Auch die Bürgermeisterin von Unsere liebe Frau im Walde – St. Felix, Gabriela Kofler (SVP), begrüßt die Möglichkeit einer doppelten Staatsbürgerschaft für Südtiroler. „Die österreichische Staatsbürgerschaft dient unserer Identitätsstärkung und bekräftigt den Minderheitenschutz“, so Kofler.


luis-kroell

Der Bürgermeister von Schenna, Luis Kröll (SVP), steht einer möglichen Wiedererlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft für Südtiroler „positiv gegenüber“. Bislang habe er sich allerdings noch nicht ausführlich genug mit der Thematik befasst, gibt er zu.


maria-gasser

Die Bürgermeisterin von Klausen, Maria Gasser (SVP), würde sich einen sogenannten europäischen Pass wünschen. „Wir müssen nach vorne schauen“, so ihr Appell.


fritzkarlmessner

Für Fritz Karl Messner (unabhängig), Bürgermeister der Stadtgemeinde Sterzing, wäre eine doppelte Staatsbürgerschaft ein emotionales Anliegen, das er mit seiner eigenen Familiengeschichte verbindet. Bis zur Einführung einer „europäischen Staatsbürgerschaft“ sei es für Messner erstrebenswert, den Südtirolern auch den österreichischen Pass zu verleihen. Er schreibt dazu:

Zum Zeitpunkt als Tirol noch nicht geteilt war, wurde meine Mutter in Innsbruck 1912 und mein Vater in Brixen 1918 geboren. Damit waren beide Österreicher. Als Angehöriger der tiroler/österreichischen Minderheit jenes Landesteils, der heute zu Italien gehört, ist es für mich das natürlichste, sowohl die österreichische als auch die italienische Staatsbürgerschaft zu besitzen. Dies sollte so bis zur offiziellen Einführung einer europäischen Staatsbürgerschaft der Fall sein. Im Übrigen war der italienische Staat immer im Umgang mit seinen Staatsbürgern sehr großzügig. Italiener in Istrien (Kroatien, Slovenien) oder aber in Argentinien, Brasilien, Deutschland usw. sind jeweils italienische Staatsbürger und Staatsbürger dieser Länder. Genauso sollte auch meine Familie, so wie unsere Verwandten in Nordtirol die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen.


manfred-mayr

Manfred Mayr (SVP), Bürgermeister der Gemeinde Kurtinig, ist „absolut“ für eine doppelte Staatsbürgerschaft. Seine Beweggründe, warum er sich als Befürworter des Doppelpasses sieht, schildert er folgendermaßen:

Als Tiroler ist es eine Pflicht sich für eine doppelte Staatsbürgerschaft einzusetzen, denn unser Land wurde gegen unseren Willen von unserem Vaterland Österreich gewaltsam getrennt. Auch wenn die Autonomie zum Wohlstand und zum Schutze unserer Sprache und Kultur beigetragen hat, ist eine Doppelstaatsbürgerschaft ein zusätzliches Instrument, um unsere Eigenständigkeit und Identität zu bewahren. Deshalb hoffe ich sehnlichst, dass dieser Wunsch in Erfüllung geht.


walter-baumgartner

Zu den Befürwortern einer Doppelstaatsbürgerschaft zählt sich auch der Bürgermeister von Villanders, Walter Baumgartner (SVP). Er sieht darin vor allem eine Stärkung der „Bindung an Österreich und an Tirol“. Wichtig sei ihm ebenfalls, dass die internationale Schutzmachtfunktion Österreichs nicht geschwächt werde.


armin-gorfer

Für den Gargazoner Bürgermeister Armin Gorfer (SVP) hätte die Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft „große Symbolkraft und wäre sicher im Sinne vieler Südtirolerinnen und Südtiroler“. Gorfer hofft weiters, dass durch die Anerkennung der doppelten Staatsbürgerschaft die Autonomierechte Südtirols gestärkt werden können.


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