von ih 21.06.2016 10:17 Uhr

Casapound-Sager: Alle gegen Baur

Die Aussagen von Bozens SVP-Vizebürgermeister Christoph Baur lassen weiterhin viele nicht kalt.

Vizebürgermeister von Bozen, Christoph Baur (SVP) - Foto: Dike

Die Freiheitlichen: “Baur jenseits des guten Geschmacks”

Der Freiheitliche Landesparteiobmann und Landtagsabgeordnete Walter Blaas sieht den Bozner Vizebürgermeister Dr. Christoph Baur mit seinen Aussagen bereits im politischen Abseits stehen.

„In jedem anderen europäischen Land mit politischer Kultur hätte es bereits Konsequenzen gegeben. Südtirol ist eben anders und die SVP kann sich leisten was sie will“, kommentiert Blaas die Aussagen des Bozner Vizebürgermeisters.

Anscheinend empfinde Herr Dr. Baur die Faschisten des dritten Jahrtausends, welche den Marsch auf Bozen proben, als „bravi ragazzi“ ohne mit der Wimper zu zucken. Wie er damit im gleichen Atemzug die Interessen der deutschen und ladinischen Minderheit in Bozen vertreten wolle, wird wohl ein Rätsel bleiben, erklären die Freiheitlichen.


Grüne / Projekt Bozen: “Große Sorge”

Die Grünen-Verdi-Verc/Projekt Bozen haben mit Erstaunen und großer Sorge die Aussagen des Vize-Bürgermeisters Baur bezüglich einer politischen Öffnung gegenüber CasaPound entnommen.

Man habe mit einem gewissen Befremden die vielfach wiederholten Einladungen der SVP an die sogenannte moderate Rechte verfolgt. Dies, obwohl die Partei Teil einer Regierungsmehrheit von Mitte-Links ist, die ein Programm unterschrieben habe, welches eine Öffnung nach Mitte-Rechts explizit ausschließe.

Die Grünen sprechen sich daher nochmals vehement gegen eine Öffnung gegenüber einer politischen Kraft aus, die sich offen als faschistisch bezeichnet und den grundlegenden demokratischen Prinzipien und Werten mit Abscheu gegenübersteht.


Junge Süd-Tiroler Freiheit: “Bedenkliche Aussagen von Baur”

Als bedenklich stuft die Junge Süd-Tiroler Freiheit die Aussagen von Bozens Vizebürgermeister Christoph Baur ein.

Casapound als faschistische Bewegung gehört für die STF-Jugend verboten und nicht in den Gemeinderat von Bozen. Diese jetzt auch noch aufzuwerten, indem man ankündigt, dass man von Fall zu Fall mit ihnen den Dialog suchen wolle, sei unverständlich. “Dies zeigt, wie schnell die rechtsextreme Ideologie wieder in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist!“, so Christoph Mitterhofer von der Landesjugendleitung.

Mitterhofer resümiert: „Casapound ist die Frucht einer nicht stattfindenden Geschichtsaufarbeitung und der Verharmlosung von extremem Gedankengut. Hier werden Werte unserer Gesellschaft mit Füßen getreten. Um so skandalöser ist das Gedankenspiel von Christoph Baur!“


BürgerUnion: “Wie steht Landes-SVP dazu?”

Der Bozner SVP-Vize-Bürgermeister Christoph Baur soll angeblich zur Zusammenarbeit mit der umstrittenen italienischen Rechtspartei, CasaPound, bereit sein. Er unterstreiche zwar ideologische Unterschiede, aber eine Zusammenarbeit auf Sachebene sei möglich.

CasaPound hat durch neofaschistische Sprüche und Symbolik immer wieder auf sich aufmerksam gemacht. Für den Landtagsabgeordneten Andreas Pöder (BürgerUnion) stellt sich daher die Frage, ob die SVP-Bozen tatsächlich eine solche Zusammenarbeit in Erwägung zieht und ob die Landes-SVP hinter einer solchen Zusammenarbeit steht.

Zu CasaPound brauche man wenig zu sagen, ihre Aktionen und Aussagen kommentieren sich von selbst, so Pöder.


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