Konvent: Die Protokolle – Teil X – Proporz

Thema: Proporz
Initiator: Josef Kaser
Protokollant: Paul Decarli
Anzahl Teilnehmer/innen (ca.): 10
Original: Brixen, am 13.02.2016
In den 50er Jahren und darüber hinaus kaum Zugang zu öffentlichen Ämtern für Deutsche u. Ladiner
– Schutz sehr wichtig für alle drei Sprachgruppen
– Proporz funktioniert gut, auf Proporz beharren
– Bahn, Polizei (wird Proporz bis heute nicht eingehalten)
– Erzwungene Lachen unserer Väter nicht aufweichen
– 110% Einverstanden für Beibehaltung, ohne Proporz Zugang zu öffentlichen Stellen sehr schwierig
– Proporz regeln oft auch Ärztekommissionen indem sie Deutsche durchfallen lassen bei manchen öffentlichen Stellen (z.B. Bahn)
– Proporz ausbauen, indem Polizei/Bahn-Kompetenzen dem Land übergehen – Richtung Vollautonomie.
– Proporz sehr wichtig fürs friedliche Zusammenleben vor allem aus der Sicht der wirtschaftlichen Situation, denn dies war auch schon mal besser, und
ohne Proporz würde es einen Verteilungskampf um gute Arbeit noch weiter ausbauen.
– Palermo hat unrecht und spielt mit dem Feuer, wenn er über Aussetzung von Proporz spricht.
– Konvent – initiiert unter anderem vom PD, der damit Ziele erreichen will, im Endeffekt die Abschaffung der Autonomie. (Jemand sagt, es ist nicht nur vom PD ausgegangen).
– Jemand hat einen Artikel von Herrn Tribus (ehemaliger Grüner) vorgelesen, wo es um Begrenzung von Proporz geht.
– Qualität im Vordergrund, nicht Sprache.
– Es gibt keine Reinheit mehr, mehr Mischsprachige (vor allem) Kinder.
– Abschaffung Proporz führt zu Flut von Süditalienern mit gekauften Titeln.
– Italienweit ohne Proporz großes Problem.
– Proporz mit EU-Recht vereinbar: Ja, da es ein Schutz einer Minderheit ist und nicht Ausgrenzung einer Sprachgruppe.
– Proporz ist Errungenschaft über Jahrzehnte erkämpft und ihn zu lockern, wäre ein Sakrileg, aber bei Umsetzung (z.B. kein geeigneter Bewerber einer Sprachgruppe) Probleme, da man bei Prüfung andere Sprache verwenden kann als bei Sprachgruppenzugehörigkeit angegeben. Wettbewerbe sollte man in beiden Sprachen ablegen (ca. wie bei Zweisprachigkeitsprüfung).
– Proporz aus Notsituation entstanden für Ladiner und Deutsche in einer sehr schwierigen Zeit. In dieser Zeit aber Nachkommen von Deutschen u Italienern keine Stimme. Heute schwieriger, da Zuwanderer und ihre Nachkommen. Wie gehen wir mit diesen Zuwanderern um? Denn diese werden immer mehr und wie gehen wir Deutsche und Ladiner damit um? Müssen überlegter vorgehen, sonst fällt es uns auf die Decke.
– Mehrsprachige haben selten ein Problem mit Zugehörigkeit, wird von Medien aufgeputscht.
– Zuwanderung muss sich einer Volksgruppe zugehörig machen, im Zuge der Integration, damit müssen sie sich mit der Thematik auseinandersetzten.
– Proporz ist valides Mittel um Integrationserleichterung zu fordern und zu fördern.
– Chancen müssen mehr herauskristallisiert werden.
– Je mehr Einwanderer kommen, umso wichtiger ist der Proporz, um sich schneller einzuleben, dass er auch beide Sprachen beherrscht.
– Bedenklich: wie kann ich den Proporz schützen aus deutscher Sicht, wenn Leute der deutschen Sprache nicht mächtig sind, denn italienische Sprache/Kultur ist den Migranten zu 90% näher. Um die deutsche Sprachgruppe zu fördern, müssen wir etwas tun.
– Sekretär von PD sagt: Bilinguale Schule ist Ziel und das ist sehr kritisch. Von Achammer kommt keine Gegensprache, sehr bedenklich.
– Von uns braucht es Integrationswillen, aber am Anfang strömen Migranten in die Städte, aber dies wird sich später auspendeln, z.B. Goethe–Schule Bozen).
– Proporz ist Teil unserer Identität.
– Konstante, die wir beibehalten müssen, um für unsere Zukunft gewappnet zu sein.
– Deutsche Schule beibehalten und in der ital. Schule deutsche Sprache stärken.
– Einer sagt, zu seiner Identität gehört der Proporz nicht.
– Wenn sie aus einem fremden Land kommen, sind sie Gäste, und sie sollen sich deshalb auch an unsere Regeln halten.
– Übergroße Mehrheit für Beibehaltung des Proporzes und dessen Ausbau.
- Konvent: Die Protokolle – Teil I – Nachhaltigkeit und globale Verantwortung.
- Konvent: Die Protokolle – Teil II – Le infrastrutture necessarie al futuro dell’Alto Adige.
- Konvent: Die Protokolle – Teil III – Südtirols Brückenfunktion stärken.
- Konvent: Die Protokolle – Teil IV – Perspektiven für die ladinische Sprachgruppe
- Konvent: Die Protokolle – Teil V – Vollautonomie
- Konvent: Die Protokolle – Teil VI – Nachhaltige Landwirtschaft / Energieautarkie
- Konvent: Die Protokolle – Teil VII – Freie Schule
- Konvent: Die Protokolle – Teil VIII – Eigenstaatlichkeit Südtirols
- Konvent: Die Protokolle – Teil IX – Autonomia fiscale
Konvent: Die Interviews mit den Initiatoren:
- Otto Mahlknecht – Südtirols Brückenfunktion stärken.
- Sigmund Baron von Kripp: Gefürstete Grafschaft Tirol.
 Die gesamten Protokolle der Open Spaces sind auf der Webseite www.konvent.bz.it einsehbar.






