von hm 30.07.2021 13:34 Uhr

52 Euro Strafe für einen Spaziergang durch die Bozner Altstadt

Ordnungshüter haben einen Anwalt aus Bozen am Dienstag innerhalb von einer halben Stunde zwei Mal bestraft, weil er in der Laubengasse und am Obstmarkt – beides verkehrsberuhigte Zonen bzw. Fußgängerzonen – nicht den Gehsteig benutzt hat. Er reichte noch am selben Tag Rekurs ein und machte eine Eingabe bei der Staatsanwaltschaft. Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, forderte am Freitag Konsequenzen für die Beamten und kündigte eine Anfrage im Landtag an.

Schauplatz Bozner Obstmarkt. (Archiv/Mulder/CC BY-SA 3.0/Wikic)

Der Bürger schilderte in der Tageszeitung Dolomiten, wie es zu den Strafen gekommen ist. Er war in der Laubengasse Richtung Obstmarkt unterwegs, so wie viele andere Menschen zum selben Zeitpunkt. Er befand sich also stets in Fußgängerzonen, die nur bedingt von Fahrzeugen durchfahren werden dürfen. Als ein Carabinieri-Fahrzeug ohne jeglichen Einsatzbefehl und ohne Sirene bei ihm vorbeifuhr, streifte es sein Bein.

Der Bürger machte die Beamten auf dieses Missgeschick aufmerksam, als plötzlich einer der Ordnungshüter die Tür aufriss und ihn in italienischer Sprache anbrüllte. Der Carabiniere verlangte den Ausweis des Bürgers. Er erhielt eine Strafe in Höhe von 26 Euro. Die Begründung: Er habe eine Übertretung der Straßenverkehrsordnung begangen. Er sei auf der Fahrbahn zu Fuß unterwegs gewesen, obwohl ein Gehsteig vorhanden sei.

Die zweite Strafe

Als der Bozner weiterging, hielten ihn die Carabinieri mitten auf dem Obstplatz ein weiteres Mal an. Das Spiel begann von vorne. Der Bürger kassierte die gleiche Strafe nochmal.

Noch am gleichen Tag übermittelte er bei der Staatsanwaltschaft des Landesgerichts Bozen eine Sachverhaltsdarstellung mit Ersuchen um diesbezügliche Ermittlungen.

Die Politik reagiert

Sven Knoll wirft den Beamten Amtsmissbrauch vor und betonte: „Solch ein schäbiges Verhalten der Carabinieri muss Konsequenzen haben!“ Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit kündigte eine Landtagsanfrage an: „Die Politik hat dafür zu sorgen, dass sich derartige Schikanen der Bürger durch die Carabinieri nicht wiederholen!“

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  1. 30.07.2021

    Ich würde Wetten, daß sie einen islamischen Migrant oder einen Bio-Italiener in Ruhe gelassen hätten, solche faschistische Attidüden
    haben wir Urzi und Co zu verdanken

  2. karo6
    30.07.2021

    Möchte man meinen aber nicht in Bozen😒

  3. FranzK
    30.07.2021

    Ein Wahnsinn, solche Carabinieri mit sofortiger Wirkung entlassen. Faschistenzeit ist doch vorbei.

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