von st 14.10.2015 16:51 Uhr

“Arschloch-Verhalten”: EMP boykottiert Frei.Wild

Foto: Philipp Burger, Frei.Wild, EMP, UT24

Vor Jahren war das große deutsche Merchandising-Unternehmen ein enger Geschäftspartner von Frei.Wild. Seit rund zweieinhalb Jahren zeichneten sich allerdings Schwierigkeiten in der Beziehung zwischen der Band und dem Unternehmen an.

Der Grund: Frei.Wilds Geradlinigkeit und das beständige Weigern, sich der politischen Korrektheit zu unterwerfen. Nun erreichte die Band ein Schreiben von EMP, das Frei.Wilds-Frontmann Philipp Burger veröffentlichte:

EMP hat beschlossen, aktuell keine neuen Frei.Wild-Artikel zu kaufen oder zu listen. Dies ist eine aktuelle unternehmerische Entscheidung.

Zu dieser Entscheidung haben vor allem negative Reaktionen von Kunden geführt. Kommentare in unseren Social Media-Kanälen wie auch gegenüber unserem Callcenter zeigen einen erheblichen Imageschaden. So ist beispielsweise mehrfach beobachtet worden, dass in Kommentaren auf Postings, die auf Exklusiv-Editionen aus unserem Shop verwiesen haben, Kunden von einem Kauf bei EMP abgeraten haben, da das Unternehmen Frei.Wild unterstütze.

Wir werden bei diesem Thema nun so verfahren, dass wir die Bestände abverkaufen und zukünftige Titel nicht mehr in unserem Sortiment listen werden.

Wir hoffen, dass ihr diesen Schritt versteht.

Burger sieht darin eines und zwar EMPs „wahres „R(D)ückgrat, Loyalität und wahres “rock`n`roll”-Gesicht.“

Und weiter: „EMP (nicht alle seid ihr gemeint), vielen Dank für eurer grandioses Arschloch-Verhalten, danke, dass ihr uns zeigt, wie wir niemals enden wollen. Macht weiter so, wir dachten schon uns gehen langsam die Feinde aus.“

Der Sänger kritisiert das duckmäuserische Verhalten der EMP-Geschäftsführung, die sich von „linken Spinnern und Antifa-Heimscheißerchen“ habe in die Knie zwingen lassen.

Ironisch meint Burger: „Amen wir sagen euch, so müsst ihr werden, dann gebührt euch der Lohn der Branche, der belanglosen Wichs- Bands, auch der ganzen Gutmenschenfraktion und Moralapostel. (nur leider nicht der von anständigen Menschen/ Freunden und Partner, vor allem aber nicht der eures Gewissens).“

Mit dem Ende der Geschäftsbeziehung zwischen EMP und Frei.Wild geht auch eine Ära Frei.Wilds zu Ende. Waren sie doch viel Jahre lang Partner und wirkliche Kumpels einiger Angstellter.

EMPs alte Masche

Ganz neu ist die Herangehensweise von EMP jedoch nicht. Bereits im Jahre 2008 beendete der Versandhändler seine Zusammenarbeit mit der Band, da damals bekannt wurde, dass sich Philipp Burger für die Bezirksgruppe Eisacktal in der freiheitlichen Partei Südtirols engagiert hatte.

Als der Erfolg der Band jedoch wieder florierte, baute man eine sehr enge Zusammenarbeit auf. Exklusive Artikel bis hin zu eigenen Veranstaltungen und Autogrammstunden am Geschäftssitz von EMP in Lingen fanden statt. (Quelle: Frei.Wild Konzert in Lingen bei EMP: https://www.youtube.com/watch?v=_Q8TPlIwXVM) Als Geschäftspartner überreichte die Band dem Unternehmen sogar schon eine goldene Schallplatte.

Druck von Links zu groß?

Das Unternehmen gilt als „größter Versandanbieter“ im Musiksegment Metal und ist im Musikbereich erfolgreichster Versandhändler europaweit. Kurios: Für sein Engagement in der Musikbranche erhielt EMP 2007 sogar einen Echo als “wichtigster Geschäftspartner”!

Einige Fans spekulieren bereits über Grund und Ursache der Entscheidung des europaweit größten Online-Shops im Merchandise-Bereich. Neben Frei.Wild listet EMP nämlich auch sämtliche Artikel von Bands wie den Toten Hosen, Kraftklub oder den Ärzten. Diese Gruppen sind bekanntlich in Vergangenheit öfters öffentlich gegen die Südtiroler Rockband aufgetreten. War der Druck von Links einfach zu groß?

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