Nordtirol auf Arbeitsmarkt-Kurs – Mattle warnt vor Lehrlingskrise

Nordtirols Arbeitsmarkt stabil – mehr Beschäftigte als je zuvor
Laut aktueller AMS-Statistik ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat Juni (3,7 %) weiter gesunken. Zwar liegt die Quote leicht über dem Vorjahreswert (Juli 2024: 3,1 %), dennoch zeigt sich Tirols Arbeitsmarkt bemerkenswert stabil. Die Zahl der unselbständig Beschäftigten kletterte auf 370.000 – ein neuer Rekord.
„Jede arbeitslose Person ist eine zu viel“, betont LH Anton Mattle. Deshalb richte sich Nordtirols Arbeitsmarktpolitik konsequent an den Erfordernissen der Zeit aus – mit besonderem Fokus auf die Lehrlingsausbildung.
Weniger Lehrlinge, mehr Abbrüche – Land Tirol reagiert
Die Entwicklung bei den Lehrlingen bereitet jedoch Sorgen: Erstmals haben sich im vergangenen Jahr weniger als 3.000 Jugendliche für eine Lehre in Nordtirol entschieden. Gleichzeitig steigen die Lehrabbrüche. „Es fehlt vielen jungen Menschen an grundlegenden Fertigkeiten“, erklärt Arbeitslandesrätin Astrid Mair.
Sie appelliert auch an die Betriebe: „Wer Lehrlinge von Anfang an ernst nimmt, Verantwortung überträgt und Perspektiven schafft, gewinnt motivierte Fachkräfte – und bindet sie langfristig ans Unternehmen.“
Ausbilderforum Tirol soll Betriebe stärken
Ein zentrales Instrument zur Qualitätssicherung in der Lehre ist das Ausbilderforum Tirol. Es unterstützt kleine und mittlere Betriebe mit gezielten Weiterbildungen für AusbilderInnen. Getragen wird die Initiative vom Land Tirol gemeinsam mit AK, WK und ÖGB.
Darüber hinaus setzt das Land seit Jahren auf bewährte Fördermaßnahmen: Aktuell tragen 238 Betriebe das Gütesiegel „Ausgezeichneter Tiroler Lehrbetrieb“. Zusätzlich soll das flächendeckende Lehrlingscoaching weiter ausgebaut werden.
Mattle und Mair: „Lehre verdient mehr Anerkennung“
Für LH Mattle und LRin Mair ist klar: „Wir brauchen ein echtes Umdenken – weg von überholten Vorurteilen, hin zu echter Wertschätzung der Lehre. Jeder Lehrling ist ein Gewinn für unsere Gesellschaft.“






