von aw 08.05.2025 22:46 Uhr

Neuer Papst gewählt: Leo XIV. übernimmt das Amt

Am 8. Mai 2025 wurde im Vatikan ein bedeutendes Kapitel Kirchengeschichte geschrieben: Der 69-jährige Kardinal Robert Francis Prevost wurde zum neuen Papst gewählt und nahm den Namen Leo XIV. an.

APA/AFP

Die feierliche Verkündung erfolgte am Abend durch Kardinalprotodiakon Dominique Mamberti mit dem traditionellen Ruf „Habemus Papam“ von der Loggia des Petersdoms – unter dem Jubel von Zehntausenden Gläubigen auf dem Petersplatz.

Leo XIV. ist der erste Papst in der Geschichte, der aus den Vereinigten Staaten stammt. Zudem hat er peruanische Wurzeln, was seine internationale Perspektive weiter stärkt. Die Wahl erfolgte im vierten Wahlgang am zweiten Tag des Konklaves – ein relativ schneller Entscheid, der auf breite Zustimmung im Kardinalskollegium schließen lässt.

Wer ist Leo XIV.?

Der neue Papst bringt eine beeindruckende kirchliche Laufbahn mit: Er war Ordensoberer der Augustiner, Bischof im peruanischen Chiclayo und zuletzt als Präfekt des Bischofsdikasteriums eine zentrale Figur im Vatikan. Diese internationale und seelsorgerische Erfahrung macht ihn zu einem Brückenbauer zwischen Kulturen und Kontinenten.

In seiner ersten Ansprache betonte Leo XIV. Themen wie Frieden, Dialogbereitschaft und das Eintreten für die Armen und Benachteiligten. Sein Papstname ist eine bewusste Anlehnung an Leo XIII., der im 19. Jahrhundert als Vorkämpfer für soziale Gerechtigkeit und Arbeiterrechte galt. Beobachter sehen darin ein deutliches Zeichen für die Richtung seines Pontifikats.

Südtirol zeigt sich bewegt und voller Hoffnung

Bischof Ivo Muser reagierte tief bewegt auf die Wahl des neuen Papstes. Noch bevor der Name Leo XIV. bekannt war, hörte er die Glocken des Bozner Doms läuten – ein Moment, den er als „typisch katholisch“ beschreibt: „Wir nehmen ihn auf, wir erwarten ihn, wir freuen uns darüber, dass wir wieder einen neuen Petrus haben.“

Besonders hervorgehoben hat Bischof Muser den Moment, als Papst Leo XIV. unmittelbar nach seiner Wahl den Gruß des Auferstandenen an die Kirche und die Welt richtete. Dieser Gruß, so Muser, sei gerade in dieser Zeit ein wichtiges Zeichen der Hoffnung. Papst Leo XIV. habe dabei ganz bewusst Bezug genommen auf Papst Franziskus, der sich am Ostertag mit dem letzten Segen und einer letzten Runde über den Petersplatz von der Welt verabschiedet hat – „so, als wollte er die Welt noch einmal umarmen“.

Für Muser ist klar: Frieden und soziale Gerechtigkeit sind zentrale Themen, die der neue Papst von Anfang an anspricht. „Soziale Gerechtigkeit gehört in die Mitte des Evangeliums“, sagt er und sieht im Namen Leo eine bewusste Verbindung zu Papst Leo XIII. und seiner wegweisenden Sozialenzyklika Rerum Novarum.

Als Zeichen der Freude erklingen am Freitag, 9. Mai, nach dem Angelus um 12 Uhr in ganz Südtirol für zehn Minuten alle Kirchenglocken. Ab sofort wird im Hochgebet der Name Leo XIV. genannt. Die Gläubigen sind eingeladen, ihn ins persönliche und gemeinsame Gebet einzuschließen. Auch zur Amtseinführung sind ein feierliches Glockengeläut und Beflaggung der Kirchtürme geplant.

Glückwünsche aus aller Welt

Die Wahl Leo XIV. wurde weltweit mit Wertschätzung und Begeisterung aufgenommen. Aus den USA meldete sich Ex-Präsident Donald Trump zu Wort und sprach von einer „großen Ehre für Amerika“. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz gratulierte und nannte Leo XIV. ein „Symbol für Versöhnung und globale Verantwortung“.

Auch Vertreter anderer Religionsgemeinschaften begrüßten die Wahl. Besonders hervorgehoben wurde Leo XIV.s Engagement für den interreligiösen Dialog und seine langjährige Nähe zur Basis der Kirche.

Ein neuer Weg für die katholische Kirche

Mit Papst Leo XIV. beginnt eine neue Ära. Er steht für eine globale, offene und sozial engagierte Kirche. Die Herausforderungen sind groß – von Missbrauchsskandalen bis hin zu gesellschaftlichen Spaltungen. Doch viele Katholiken weltweit verbinden nun mit dem neuen Papst die Hoffnung auf einen mutigen, aber versöhnlichen Neubeginn.

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