Fußballfeiern, aber keine Dorf- und Wiesenfeste
„Wer zahlt die Zeche für das politische Versagen, wenn sich herausstellt, dass sich auch in Südtirol die Delta-Variante aufgrund der Fußballfeiern verbreitet hat?“, fragte sich die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair. Zuletzt gab es Berichte über Delta-Cluster unter Fußballfans in Italien (UT24 berichtete).
„Es ist schlichtweg nicht nachvollziehbar und krank, was sich in letzter Zeit abgespielt hat. Die politischen Verantwortlichen, allen voran Bozens Bürgermeister, haben es zugelassen, dass sich tausende Fans ohne Einhaltung der Regeln ausgelassen zum Feiern und Eskalieren treffen konnten. Die Volksgesundheit spielte plötzlich keine Rolle“, kritisierte Mair.
Eskalierende Feiern bei den Tifosi in Bozen
„Schon Stunden vor den großen Menschenansammlungen und der eskalierenden Feiern“, stellte Mair fest, „wurden Plätze und Straßen abgesperrt, damit noch mehr Menschen Platz finden konnten. Vor den Augen der Öffentlichkeit und der Sicherheitskräfte wurden Szenen ermöglicht, die derzeit bei jedem anderen Fest im Lande undenkbar wären. Es wurde so getan, als ob es keine Pandemie und schon gar keine Delta-Variante gäbe.“
Alle Bürger, die sich über viele Monate vorbildlich an die Regeln zur Eindämmung des Corona-Virus gehalten und auf private Feiern, Besuche oder Zusammenkünfte verzichtet hätten, seien vor den Kopf gestoßen worden. „Wie will man angesichts solch fataler Entgleisungen die Menschen zur konstruktiven Mitarbeit bewegen?“, fragte die Landtagsabgeordnete.
Einschränkungen für ehrenamtliche Vereine
„Während ehrenamtlichen Vereinen durch die geltenden Corona-Regelungen die Abhaltung von Festen und Feiern schlichtweg verunmöglicht wird, galten während der EM keine Regeln. Dies ist nicht nur eine Ungerechtigkeit gegenüber den vielen ehrenamtlichen Vereinen im Land, sondern absolut nicht nachvollziehbar“, hielt Mair fest.
Sie fordert daher nun, dass Wiesen- und Dorffeste wieder ohne Einschränkungen abgehalten werden können. „Wenn wir heute nach Großbritannien (UT24 berichtete) schauen, wo die meisten Corona-Einschränkungen aufgehoben werden, so sollte auch der Kontinent den Weg zur Normalität einschlagen“, so Ulli Mair abschließend.