von hz 22.01.2021 11:01 Uhr

„Blauer“ Vize-Bürgermeister in Innsbruck – Interview

Am 10. Dezember 2020 ist die ehemalige Vize-Bürgermeisterin Uschi Schwarzl (Grüne) abgewählt worden. Seit dem gestrigen Donnerstag hat Innsbruck einen neuen 1. Vize-Bürgermeister: Markus Lassenberger von der FPÖ Tirol. Was das für Tirols Landeshauptstadt bedeutet, verrät er UT24.

Foto Markus Lassenberger: Copyright by Forcher; Gesamtbild: Fotomontage by UT24

UT24: Wie erklären Sie sich die erfolgreiche Wahl zum 1. Vize-Bürgermeister Innsbrucks?

Lassenberger: Uns ist gestern gewiss etwas gelungen, wovon keiner geträumt hat. Doch das Ergebnis ist mit Sicherheit auf die gute Arbeit unserer Fraktion zurückzuführen. Als Klubobmann habe ich in Vergangenheit bereits viel mit den anderen Parteien zu tun gehabt und gezeigt, dass man mit uns sehr wohl zusammenarbeiten kann. Das gestrige Ergebnis ist ein starker Aufwind für die gesamte FPÖ.

Ein Sprichwort sagt „Des einen Glück ist des anderen Leid“. Warum wurde im Dezember ihre Vorgängerin Uschi Schwarzl (Grüne) abgewählt?

Den Abwahlantrag hatte Gemeinderat Gerald Depaoli (Gerechtes Innsbruck) eingebracht. Der Großteil der Koalition war der Meinung, dass Schwarzl als Vize-Bürgermeisterin nicht mehr tragbar war. Es gab in Vergangenheit zu viele Verfehlungen Schwarzls innerhalb des Verkehrsamtes, was immer wieder zu Irritationen im Gemeinderat führte.

Sie waren bis vor kurzem Klubobmann der „blauen“ Gemeinderatsfraktion. Dann kam es zum Wechsel in den Stadtsenat. Warum?

Nachdem die grüne Vize-Bürgermeisterin Schwarzl abgewählt wurde, legte sich unsere Fraktion fest, mich als Kandidat für die Nachbesetzung zu nominieren. Das für die Ausübung des Vize-Bürgermeister-Amtes eventuell zusammenhängende Berufsverbot war ausschlaggebend für diese Entscheidung. Andrea Dengg übernimmt seitdem die Leitung des Klubs.

Zur Wahl standen 2 Kandidaten. Ihre Gegenkandidatin war Elisabeth Mayr von der SPÖ. Wie ging die Wahl schlussendlich aus?

Von den 40 Gemeinderatsmitgliedern gab es 34 gültige Stimmen. Davon stimmten 18 Kollegen/innen für mich, Mayr erhielt 16 Stimmen und es gab sechs Enthaltungen. Da es eine geheime Abstimmung war, kann ich nicht sagen, aus welchen Fraktionen ich Stimmen bekommen habe. Es muss aber Unterstützung aus der Regierungskoalition gegeben haben.

Was sind nun ihre Ziele für Innsbruck?

Ich werde auf die Innsbrucker/innen zugehen, ihnen zuhören und die Sorgen und Nöte in den Gemeinderat bringen. Natürlich werde ich die Stadt Innsbruck nach außen hin sehr gut vertreten.

Wie geht es nun im Gemeinderat von Innsbruck weiter?

Das weiß man noch nicht genau. Der grüne Bürgermeister Georg Willi hatte zunächst vor der gestrigen Abstimmung angekündigt, dass er Neuwahlen nicht ausschließe, sollte ich zum Vize-Bürgermeister gewählt werden. Nach der Wahl hat er seine Ankündigung bereits wieder zurückgezogen. Er werde die Sache nun neu bewerten. Was das heißen mag werden die nächsten Tage zeigen.

Gab es vor Ihnen bereits einmal einen Freiheitlichen Vize-Bürgermeister in Innsbruck?

Unter Klubobmann Rudi Federspiel gab es bereits 1989 einen Vize-Bürgermeister der FPÖ Tirol. In der ÖVP-FPÖ-Koalition war Michael Passer bis 1993 Vize-Bürgermeister in Innsbruck.

Zur Person: Markus Lassenberger

Seit Mai 2018 Gemeinderat in Innsbruck, zunächst Klubobmann der FPÖ, seit Dezember 2020 Stadtrat, seit 21. Jänner 2021 1. Vize-Bürgermeister von Innsbruck
Er ist zudem Landesvorsitzender der AUF in Tirol (Aktionsgemeinschaft Unabhängiger und Freiheitlicher).

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