von hz 15.01.2021 12:15 Uhr

Skigebiete: „Der Zug ist abgefahren“

Am kommenden Montag sollten ursprünglich die Skigebiete mit ihren Aufstiegsanlagen öffnen dürfen. Seit gestern Abend steht fest, dass es nach mehrmaliger Verschiebung auch dieses Mal mit der Öffnung nicht klappt (UT24 berichtete).

UT24 hat sich in einem Skigebiet umgehört und Reaktionen eingeholt.

Foto: pixabay

Karl Leitner - Präsident der Skiliftgesellschaft Gitschberg-Jochtal

„Es hat jetzt fast keinen Sinn mehr, das Skigebiet in diesem Winter noch zu öffnen“, sagt Karl Leitner, der Präsident der Skiliftgesellschaft Gitschberg-Jochtal. Ursprünglich war man gewillt, in Vals und Meransen die Lifte ab Weihnachten zu öffnen. Dann wurde die Öffnung auf den 7. Jänner verschoben und danach noch weitere Male.

Wir wollten zumindest für Einheimische öffnen

Karl Leitner, Präsident Skiliftgesellschaft Gitschberg-Jochtal

„Zumindest für die Einheimischen wollten wir aufsperren, aber auch das wurde uns nicht erlaubt. Immerhin wurden bereits 7.500 Saisonkarten verkauft“, so Leitner. „Unsere Mitarbeiter bei den Skiliften sind natürlich gewaltig enttäuscht. Die Fixangestellten befinden sich im Lohnausgleich“, sagt der Präsident der Skiliftgesellschaft Gitschberg-Jochtal. Es soll auch angedacht worden sein, zumindest kleinere Skigebiete zu öffnen. Doch die Gefahr einer möglichen Überfüllung wäre zu groß gewesen.

Günther Mayr - Skischulleiter Vals-Jochtal

„Jetzt bleiben die Skigebiete geschlossen, sie werden in diesem Winter wohl nicht mehr öffnen“, sagt Günther Mayr, Leiter der Skischule Vals-Jochtal. Er verweist auf die prekäre Situation für den Betrieb: „Es ist für uns eine Katastrophe! Wir haben Spesen von Investitionen, die bezahlt werden müssen. Wir starten mit einem satten Minus in die nächste Saison. An finanzieller Unterstützung ist bisher nichts Konkretes bekannt“, so Mayr.

Die Skilehrer stehen ohne Arbeit da, die Situation wird brenzlig

Günther Mayr, Skischulleiter Vals-Jochtal

Viele Eltern von skibegeisterten Kindern erzählen dem Skischulleiter, dass sie es sehr schade finden, dass die Kleinen nicht mit den „Brettern“ fahren dürfen. Vor allem sei es unverständlich, dass einige fahren dürfen (jene die an nationalen und internationalen Wettkämpfen teilnehmen) und andere nicht.

Auch viele Mitarbeiter der Skischule stehen ohne Arbeit da. „Für jene Skilehrer, die ihre Arbeit im Winter hauptberuflich ausüben, gibt es ein großes Problem“, sagt Mayr. „Sie haben bereits im März die Tätigkeit früher beenden müssen und dürfen in diesem Winter nun Mitte Jänner immer noch nicht unterrichten. Für sie ist es nun eine brenzlige Situation!“

Monika Gasser - Jausenstation Nockalm

„Wir haben erst am letzten Wochenende aufgesperrt. Unter der Woche haben wir geschlossen, da nicht viel passiert. An diesem Wochenende öffnen wir wieder“, sagt Monika Gasser von der Jausenstation Nockalm in Vals. In den Weihnachtsfeiertagen hätten die Betreiber der Skihütte öffnen wollen, doch damals war dies nicht erlaubt. Momentan ist der Koch der einzige Angestellte.

Wir haben ein mulmiges Gefühl

Monika Gasser, Jausenstation Nockalm

„Natürlich haben wir finanzielle Einbußen, wenn keine Einnahmen mehr da sind und Ausgaben trotzdem existieren. Vieles lässt sich auch schwer kalkulieren, beispielsweise mit frischen Lebensmitteln, wenn dann vom einen auf den anderen Tag wieder zu ist. Und wenn dann ein paar Gäste zu viel bei uns sind, müssten wir diese wegen der strengen Tischregeln dann wieder verschicken. Es ist sehr schwierig momentan, wir haben ein mulmiges Gefühl“, so Gasser.

Stefan Gruber - Präsident Tourismusverein Gitschberg-Jochtal

„Wenn unsere Betriebe nun nicht mehr öffnen wollen, stehen wir als Tourismuverein natürlich hinter ihnen“, sagt Stefan Gruber, der Präsident des Tourismusvereins Gitschberg-Jochtal. In die Überlegungen der Hotelschließungen fließt auch die Situation Deutschlands mit ein. „Die letzten sieben Tage hat sich die Situation in mehreren Staaten massiv verändert. So steht jetzt bereits fest, dass die deutschen Gäste bis Ostern nicht zu uns reisen dürfen“, so Gruber.

Wir hoffen auf Start der Sommersaison am 13. Mai

Stefan Gruber, Präsident Tourismusverein Gitschberg-Jochtal

„Wir hoffen nun auf eine Beruhigung der gesamten Situation und dass wir mit der Sommersaison wie geplant am 13. Mai starten können. Für die Wintersaison ist zumindest für die größeren Betriebe laut Aussagen der Betreiber der Zug abgefahren.“

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  1. 15.01.2021

    Der Zug ist abgefahren, erinnert mich an den Schlager, es fährt ein Zug nach Nirgendwo, stimmt nicht ganz,
    er fährt ins Coronaland Südtirol, und der Schaffner ist Kompatscher, und der Lokomotivführer ist Achhammer


  2. 15.01.2021

    Saison Karte kaufen wenn man nicht weiß ob die Lifte überhaupt aufmachen kann ich nicht verstehen .
    Auf Hütten und in anderen Gaststätten werden die Regeln leider oftmals nicht konsequent eingehalten , z.B. die Anzahl der Personen am Tisch, Maskenpflicht beim Betreten und Verlassen des Lokales .

  3. Max
    15.01.2021

    Antonio Socci, “poi accusano gli italiani per i cenoni”. Conte, la foto dello scandalo
    https://www.liberoquotidiano.it/news/commenti-e-opinioni/25862803/antonio-socci-giuseppe-conte-assembramento-foto-scandalo.html


  4. 15.01.2021

    “Die Menschen, äh Südtiroler” täten nicht genug, so @Kompatscher
    und CO.Und täglich grüsst die Pulikumsbeschimpfung oder das Corona-Murmeltier Mega-Lockdown pur

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