von ih 16.09.2020 18:29 Uhr

SVP stimmt gegen Unterstützung der Gehörlosen

Mit einem Beschlussantrag wollte die Süd-Tiroler Freiheit am Mittwoch im Landtag erreichen, dass neben der deutschen Gebärdensprache auch die österreichische Gebärdensprache in Südtirol anerkannt wird, da diese von den Gehörlosen bzw. Hörgeschädigten hierzulande verwendet wird. Zudem gibt es bislang keinen deutschsprachigen Gehörlosenverband in Südtirol und keine deutschsprachigen Gebärdendolmetscher, die Gehörlose beispielsweise bei Behördengängen begleiten. Auch dies wollte die Süd-Tiroler Freiheit mit ihrem Antrag ändern.  Die SVP war dagegen, weshalb der Antrag stimmenmehrheitlich abgelehnt wurde.

Südtiroler Landtag

In Südtirol gibt es derzeit rund 400 hörgeschädigte und gehörlose Menschen. Gehörlose bzw. Hörgeschädigte kommunizieren vorzugsweise in Gebärdensprache. Staatliche und regionale Gebärdensprachen unterscheiden sich von Land zu Land. So gibt es im deutschsprachigen Raum die Deutsche Gebärdensprache (DGS), die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) sowie die Deutschschweizer Gebärdensprache (DSGS).

Außerdem gibt es noch Gebärdensprachdialekte. Der Gebärdensprachdialekt der Südtiroler ist aus kulturell-historischen Gründen nahezu identisch mit jenem der Nordtiroler bzw. Österreicher. Aus linguistischer Perspektive spricht man deshalb bei der in Südtirol verwendeten Gebärdensprache von der österreichischen Gebärdensprache, nicht von der deutschen Gebärdensprache.

„Es ist bedauerlich, dass die SVP die Wichtigkeit dieses Themas nicht erkannt hat. Der Beschlussantrag wurde in Absprache mit zahlreichen Betroffenen ausgearbeitet, weshalb es uns umso mehr verwundert hat, dass die SVP dagegen war“, sagt die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz Tammerle.

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