von ih 27.02.2020 21:13 Uhr

Wucherpreise wegen Corona in Bozner Apotheken

Eine goldene Nase mit dem Coronavirus verdienen sich derzeit einige Apotheken in der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen. UT24 ist der Sache nachgegangen und konnte herausfinden, welch drastisch hohen Preise aktuell für Desinfektionsmittel bezahlt werden müssen. 

APA (dpa/Symbolbild)

Dass manche Geschäftstreibende mit der Angst vieler Menschen vor dem Coronavirus Profit machen wollen, war zu erwarten. Dass es jedoch gerade die Apotheken sind, die mit besonders hohen Preisen aufwarten, überrascht dann doch.

So berichteten zahlreiche Leser UT24 davon, dass in den Apotheken in Bozen die Preise für Desinfektionsmittel aller Art drastisch erhöht wurden. Wir sind der Sache nachgegangen und haben den Selbstversuch gemacht.

In der St.-Antonius-Apotheke in der Brennerstraße in Bozen werden wir sofort fündig und entdecken die ersten Wucherpreise. Satte 6 Euro werden dort für ein 50 ml großes Fläschchen Hygienegel verlangt. Rechnet man dies auf einen Liter auf, so landet man sogar bei unglaublichen 120 Euro. Das sind Preise, die normalerweise für eine Flasche Champagner bezahlt werden.

Ein ähnliches Bild bietet sich UT24 auch in der Madonna-Apotheke unter den Bozner Lauben. Dort kostet ein Handgel mit 100ml Inhalt aktuell 7,50 Euro. Das ergibt einen Literpreis von happigen 75 Euro.

Abschrecken lassen sich die meisten Kunden von den hohen Preisen aber scheinbar nicht. So ist die Nachfrage nach den Produkten momentan größer denn je. Die Apotheken wissen dies für sich zu nutzen und verdienen fleißig mit – noch!

  • Foto: UT24

Richtigstellung der Apotheke Tschager, 28.02.2020

Markus Tschager von den Kura-Apotheken (Sankt-Antonius-Apotheke) in Bozen hat uns anlässlich unserer Berichterstattung folgende Richtigstellung zukommen lassen. Diese veröffentlichen wir gerne vollinhaltlich:

Da alle Fertigprodukt-Desinfektionsmittel auf dem Markt zur Zeit nicht verfügbar sind, mussten und wollten wir, um den zahlreichen Wünschen unserer Kunden und deren Sicherheitsbedürfnis nachkommen zu können, ein Handdesinfektionsgel selbst, in unserem Labor, auch Abends nach Ladenschluss, herstellen. Wir sind gerne für unsere Kunden da und waren, gerade in dieser hektischen Zeit stets bemüht richtig zu informieren. Natürlich aber könnnen wir nicht die Preise garantieren, die die Industrie anbietet, schon alleine der Behälter kostet uns über 2 Euro, darum glaube ich, dass unser Preis auch verständlich ist (grössere Mengen sind natürlich günstiger). Wir üben unserern Beruf gerne aus, sehen uns gerade jetzt auch in einer Rolle mit grosser Verantwortung und würden und werden daher nicht einen Preis verlangen, der nicht fair ist.

Markus Tschager

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite