Trient verabschiedet sich von CLIL
„Es gibt nicht nur CLIL, sondern auch andere Arten um Sprachen zu lernen“, sagt Landesrat Mirko Bisesti. Die Provinz Trient setzt nun statt des Sachfachunterrichts in einer Fremdsprache unter anderem Sprachwochen, interdisziplinäre Projekte, Schüleraustausch, Partnerschaften, oder Sprachlabors in Zusammenarbeit mit musealischen oder kulturellen Einrichtungen.
Die Trientner Landesregierung schließt sich damit offenbar dem Resultat der Kolipsi-Studie der Eurac an. Laut den Sprachforschern ist das Ergebnis „ernüchternd“ gewesen. In den schriftlichen Tests zu den Zweitsprachkenntnissen habe kein Unterschied zwischen Oberschülern mit und jenen ohne CLIL-Erfahrung festgestellt werden können. CLIL brachte somit keinen Vorteil für die Schüler (UT24 berichtete).
Kritik erfährt die umstrittende Unterrichtsmethode in Südtirol, wo der CLIL-Unterricht inzwischen schon in den Grundschulen angelangt ist. Vor allem für die deutschen Südtiroler, eine sehr kleine Minderheit im nationalstaatlichen Kontext, könnte das Sprachprojekt negative Auswirkungen haben, so die Befürchtungen. „Denn CLIL wird nicht in den Sprachenfächern gelehrt, sondern außerhalb. Und das bedeutet weniger Deutschstunden“, sagt ein Experte.