von fe 12.03.2019 14:05 Uhr

Fragwürdiger Sexualunterricht auch an Südtirols Schulen

Wie ein Lauffeuer verbreitete sich in Österreich die Nachricht über angeblich fragwürdige Inhalte im Sexualunterricht, vermittelt von einem Verein namens TeenSTAR. Der Organisation wird vorgeworfen zu behaupten, dass Homosexualität heilbar sei; man vor der Ehe sollte auf Geschlechtsverkehr verzichten sollte, künstliche Verhütungsmittel nicht benutzt werden sollten und Masturbation mit Drogen und Süchten gleichzustellen sei (UT24 berichtete). TeenSTAR war auch in einer Schule in Ulten und im oberen Vinschgau tätig.

Julia Weimar / pixelio.de

Auf Nachfrage seitens besorgter Eltern, wie es um die Tätigkeit von TeenSTAR in Südtirols Schulen stehe, hat die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz Tammerle, eine Anfrage eingereicht. Dabei wollte sie u.a. herausfinden, wie viele Kurse TeenSTAR bereits in Südtirols Schulen abgehalten hat und ob deren Lehrinhalte jemals überprüft worden sind.

Doch auf ausführliche Antworten vom zuständigen Landesrat Achammer hoffte die Landtagsfraktion vergebens, heißt es in einer Presseaussendung. Es habe den Anschein, das Thema und die Sorgen der Eltern werden nicht ernst genommen, so die Abgeordnete.

Daraufhin hat Atz Tammerle eine Eigenrecherche durchgeführt. Sie kontaktierte u.a. das Bildungsministerium in Österreich. Aufgeworfen wurden die fraglichen Unterrichtsmethoden von TeenSTAR durch Beanstandungen vonseiten betroffener Eltern. Noch immer läuft die Überprüfung des Vereins.

Sexualkundeunterricht in Süd-Tirol: Ist TeenSTAR auch in Südtirol tätig?

Indes ist die Abgeordnete bei ihrer Recherche hierzulande auf gute Ergebnisse gestoßen. Laut dem deutschen Schulamt würden pädagogische Vereine detailliert und ausführlich unter die Lupe genommen. Dies, so Atz Tammerle, würde auch erklären, warum TeenSTAR nicht im Referentenverzeichnis des Schulamtes aufgenommen wurde – trotz wiederholten Bewerbungen.

Dennoch sieht die Landtagsabgeordnete dabei einen Haken: Denn jede Schule hat autonome Befugnisse darüber, welche Organisation in der jeweiligen Schule Kurse abhalten darf. So sei TeenSTAR in einer Schule in Ulten und im oberen Vinschgau tätig gewesen, wie Atz Tammerle auf UT24-Anfrage bestätigte.

Atz Tammerle unterstreicht, dass es u.a. Aufgabe der Politik sei, dafür zu sorgen, dass den Schülern im Sexual- und Aufklärungsunterricht ein neutraler, wissenschaftlicher und fundierter Inhalt vermittelt wird. Daher hat die Abgeordnete Kontakt mit Sexualpädagogen aufgenommen, um weitere Informationen über Sexualkundeunterricht in Schulen zu erhalten. Erziehungswissenschaftler und Sexualpädagoge Dr. Michael Peintner sowie Jugendarbeiter und Sexualpädagoge Hubert Fischer haben sich dazu bereit erklärt, auf der Pressekonferenz zu erscheinen. Sie berichten, auf was es bei einer guten Sexualerziehung ankommt.

v.l.n.r.: Michael Peintner, Myriam Atz Tammerle und Hubert Fischer.

Meinungen der Sexualpädagogen

Die Sexualpädagogen Hubert Fischer und Dr. Michael Peintner weisen auf die Wichtigkeit der Schule hin, die als öffentliche Einrichtung den geschützten Rahmen für sexualpädagogische Projekte bietet. Eine ganzheitliche Sexualerziehung sei Teil der Gesamterziehung und der Persönlichkeitsentwicklung. Die Sexualerziehung wirke präventiv und sollte Kinder und Jugendliche zu einer selbstverantwortlichen und selbstbewussten Haltung ermutigen. Auch betonen die Sexualpädagogen, dass die Grundsätze einer so gelebten sexuellen Selbstbestimmung der Respekt vor den Grenzen Anderer seien.

Daher ist es ihrer Meinung nach wichtig, dass Sexualpädagogen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, eine fachlich fundierte Ausbildung genießen und sich kontinuierlich weiterbilden, um eine verantwortungsvolle, vertrauensvolle und sensible Sexualpädagogik vermitteln zu können.

Kritik an TeenSTAR

Atz Tammerle bestätigt die Aussagen der Experten, wonach Sexualpädagogen eine anständige Ausbildung genießen sollten. Denn bei TeenSTAR sei genau das Gegenteil der Fall: Nach bereits 3 Wochenenden an Ausbildung darf man sich dort schon als „Sexualpädagoge“ bezeichnen und Kurse abhalten.

Letzten Endes gehe es darum, unwissenschaftliche und fragliche Aussagen in diesem sensiblen Bereich zu verhindern. „Jugendlichen wird heutzutage ohnehin schon aufgrund von Medien und pornografischen Inhalten ein falsches Sexualbild vermittelt. Daher sollten wir alles dafür tun, dass in Schulen auch weiterhin Sexualität korrekt erklärt wird“. so Atz Tammerle.

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  1. Zeitungleser
    14.03.2019

    Der Zeitgeist als das Maß der Dinge? Wem das genügt – bitte sehr! Mir wäre das jedenfalls zu wenig.
    Gerade wegen des vorherrschenden Zeitgeistes und der Medieneinflüsse wäre es gut, wenn die Kinder das Thema “Sexualität” auch von einer anderen Seite beleuchtet bekommen. Die Kinder suchen sich das für sie Passende heraus, da bin ich ganz bei Ihnen @Andyebergrr und @Madonnahegadex. Aber sie haben ein Recht darauf, auch die andere Seite zu hören (pädagogischer Grundsatz).
    Wenn Volksschulkinder in schulischen Workshops mit diversen Sexualpraktiken konfrontiert werden, was passiert da in der Psyche von Neun- oder Zehnjährigen?
    Kinder durch zu viel Sexualität zu zerstören ist das Muster von Pädophilen. Die Schule hat dem nicht Vorschub zu leisten.

  2. MadonnaHegadex
    14.03.2019

    Das Danke,du sprichst mir aus der Seele gilt dir AndyEbergrr

  3. MadonnaHegadex
    14.03.2019

    Danke,du sprichst mir aus der Seele. Bin Mamma einer 18 jährigen u.bisher keine Probleme. Wie du sagst,mit der Zeit gehen!
    Sie wurde ganz normal erzogen, frei u offen,auch mit homosexuellen Freunden u.Freundinnen, deshalb ist sie trotzdem hetero.Mit 18 keinen festen Freund u.auch keine sexuellen Escapaden,weil sie das ab 14 schon “gedurft”hätte.
    Eigene Werte vorleben u.dem Kind nicht ständig mit erhobenem Zeigefinger sagen,was richtig u.falsch ist- das weiß es schon selber.

  4. MadonnaHegadex
    14.03.2019

    Danke,du sprichst mir aus der Seele. Bin Mamma einer 18 jährigen u.bisher keine Probleme. Wie du sagst,mit der Zeit gehen!
    Sie wurde ganz normal erzogen, frei u offen,auch mit homosexuellen Freunden u.Freundinnen, deshalb ist sie trotzdem hetero.Mit 18 keinen festen Freund u.auch keine sexuellen Escapaden,weil sie das ab 14 schon “gedurft”hätte.
    Eigene Werte vorleben u.dem Kind nicht ständig mit erhobenem Zeigefinger sagen,was richtig u.falsch ist- das weiß es schon selber.

  5. AndyEbergrr
    13.03.2019

    Viell solltest auch du mal mit der zeit gehen und dazu lernen.
    Jugendliche/Pubertierende pfeiffen auf längst überholte moralvorstellungen. Und nur wenn die Eltern mit der zeit gehen haben sie eine chance ihre kinder zu schützen.
    Und ob Homosexualität eine “modeerscheinung” ist wie du es ausdrückst ist den kids egal, – sie machen/probieren eh aus was sie wollen,- mit oder ohne Begleitung der eltern.
    Also entspann dich, dann wird auch alles gut.
    Sagt dir ein vater von 2 pubertierenden kindern

  6. Zeitungleser
    12.03.2019

    Die eifrigsten Verfechter der Schulsexualkunde waren durch die Bank Homo-Pädophile.
    Den wissenschaftlichen Untersuchungen eines Alfred C. Kinsey liegen sexuelle Experimente sogar mit Säuglingen zugrunde. Ein Helmut Kentler ließ bewußt obdachlose Jugendliche bei bekannten Pädokriminellen unterbringen, welche sich dann an den ihnen Anvertrauten vergingen.
    Kentlers Zögling Uwe Sielert ist Mitgründer und Vorstand der “Gesellschaft für Sexualpädagogik”. Sielerts Gesellschaft vergibt als einzige in Deutschland ein Siegel für Sexual­pädagogen. Sielert ist Vermittler einer Gender-Sexualpädagogik, ebenso wie seine Mitarbeiterin Prof. Elisabeth Tuider. Tuiders Buch zu “Sexualpädagogik der Vielfalt” mit ihren Arbeitsanleitungen für Schüler läßt tief blicken. Von Diversität ist da die Rede, und von Vielfalt und von Sexualitäts­entwürfen, was immer das auch bedeuten mag. In Wahrheit aber geht es um viel einfachere Dinge: Um die Zerstörung der Familie, die Lächerlich- und Verächtlich­machung der Heterosexualität, die Dauer­verfüg­bar­keit von Sexualität wie eine Ware und die Verschwulung der Gesellschaft.
    Ist das der “neutrale, wissenschaftliche und fundierte Inhalt des Sexualkundeunterrichts”, den Myriam Athz Tammerle für unsere Kinder fordert?
    Wenn sie sich schon solche Sorgen um das Seelenwohl der Kinder wegen eines christlich-religiösen Einflusses macht, sollte sie nicht eher diese “Dortmunder Pädagogik” kritisch beleuchten und in Frage stellen?

  7. hegadex
    12.03.2019

    Die sogenannte emanzipatorische Sexualpädagogik, wie Sie Herr Peintner &Co. lehren ist höchst umstritten. Diesen Leuten mag ich (aus eigener Erfahrung) nicht meine Kinder anvertrauen. Seit dem Jahre 2009 ist innerhalb des Amtes für deutsche und ladinische Schule und Kultur die so genannte „Plattform für Sexualpädagogik“ in Südtirol institutionell angesiedelt. Es handelt sich hier um ein Netzwerk von ca. 15 bis 20 freiberuflich und nebenberuflich tätigen Personen, die von den Schulen angefordert werden können und dafür ein Honorar erhalten. Das Honorar, das für viele ein zusätzliches Einkommen zu ihrem Hauptberuf darstellt, zahlt das Landesamt an die jeweilige Schule. Alle diese Personen beanspruchen für sich Professionalität und Expertenkompetenz, denn sie haben fast ausnahmslos ihre Qualifikation am Institut für Sexualpädagogik in Dortmund erworben, welches im deutschen Sprachraum das wichtigste und gleichzeitig auch umstrittenste Ausbildungszentrum für die emanzipatorische Sexualpädagogik ist. Deren bekannteste Repräsentanten und führende Dozenten, wie z. B. Uwe Sielert und Ina-Maria Philipps, stehen mit ihren Lerninhalten und Äußerungen diametral zum christlich-bürgerlich geprägten Weltbild, zumal sie den Menschen als Wesen auf seine Sexualität reduzieren, eine „vielseitige Sexualität“ unabhängig von Alter und Geschlecht lehren, Ehe und Familie als überholt ansehen und maßgebliche Gesetze der Sittlichkeit abschaffen wollen. Uwe Sielert beispielsweise veröffentlichte ein Aufklärungsbuch in dem er auf Zeichnungen Kinder im Vor-und Grundschulalter dazu ermutigt sich gegenseitig an den Geschlechtsteilen zu befriedigen und von Frau Philipps stammt der Rat an die Eltern die Kinder beim Geschlechtsverkehr zusehen zu lassen, damit sie einen natürlichen Zugang zum Ganzen bekommen. Gratuliere Frau Atz Tammerle!

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