von ih 25.10.2018 16:55 Uhr

Print ist tot, das Bewegtbild bestimmt die Zukunft

Unter dem Titel „Vormarsch der bewegten Bilder – brauchen wir Lesen noch?“ findet am 8. November 2018 in der Funtasy-Akademie für pädagogische Bildung der nächste Vortragsabend im Rahmen des Schwerpunktes „Medienpädagogik“ statt.

Symbolbild Pixabay

Medienexperte Golli Marboe als Referent meint dazu: „Das Bewegtbild bestimmt die Zukunft.“ Schon jetzt könne man beobachten, wie sich das Lernverhalten von Kindern verändert hat. „So greifen sie z. B. bei der Vorbereitung eines Referats eher auf eine Dokumentation zu die sie auf youtube zum Thema entdecken und lesen nicht einmal mehr die Wikipedia-Seiten dazu. Und das, obwohl für die Dokumentation deutlich mehr Zeit aufzuwenden ist. Drüberscrollen geht da ja nicht.“

Trotz dieser Beobachtungen zweifelt Marboe nicht an der Lesekompetenz von Kindern „sie lesen ja viel und auch die soziale Kommunikation beruht auf Lesen. Trotz Emojis können sie Worte noch zusammenführen.“ Eine funktionale Analphabetisierung scheint somit noch nicht zu drohen.

Mit Vorbildwirkung zum Qualitätsprogramm

Stellt sich dann nicht die Frage, wozu braucht es dann noch Medienpädagogik bzw. geschulte Erziehungsverantwortliche? Antworten auf diese und ähnliche Fragen stehen im Zentrum des Vortrags. Ein paar Thesen von Golli Marboe schon vorweg, um die weite Bandbreite des Themas zu verdeutlichen.

Ein wichtiges Thema ist „die Vorbildwirkung“. Man könne Medien auch als „Lebensmittel für den Kopf, den Geist und die Seele“ betrachten, meint Marboe und zielt darauf ab, Medienerziehung mit den Trends in der Gesundheitserziehung „nicht zu viel Zucker zu essen“ zu vergleichen. Es liege an den Erwachsenen zu erklären, dass es auf Dauer besser ist, auf „mediales Junk-Food“ zu verzichten.

Denn besonders Video on Demand, bietet heutzutage viele Möglichkeiten, werthaltige Produktionen ansehen zu können. Zeitlich und örtlich völlig ungebunden. Und es zeige sich auch, dass „besonders im niedrigsten Altersdurchschnitt Formate wie historische Dokumentationen und human-interest-Produktionen sehr gut funktionieren. Obwohl sie Qualität haben. Und das ist schon ein positives Signal.“

Marboe weiter: „Ich glaube, dass gut gemachte Bildinformation genauso wertvoll sein kann, wie ein gut geschriebener Artikel. Nur müssen wir in unserer Vorbildwirkung und Erziehung den jüngeren Menschen zeigen, wo Qualität zu finden ist.“ Pädagogen, Erziehungsberechtigte oder Menschen, die einfach an spannenden Themen aus der Medienwelt interessiert sind, dürfen sich auf einen anregenden und informativen Vortrag freuen.

Vortrag „Vormarsch der bewegten Bilder – brauchen wir Lesen noch?“, Referent Medienexperte Golli Marboe, am 8. November 2018, Beginn 19.00 Uhr, Jugendland Funtasy Akademie, Berhard-Höfel-Straße 7, 6020 Innsbruck.

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