von fe 17.10.2018 21:01 Uhr

Ruiniert Instagram den Pragser Wildsee?

Das deutsche Nachrichtenmagazin Spiegel Online berichtet am Mittwoch über einen neuen Massentourismus an abgelegenen Orten, der sich über Instagram entwickelt hat. Die vermeintlichen Geheimtipps seien von dem Ansturm oft völlig überfordert. Als Beispiel dient unter anderem der Pragser Wildsee.

Der Pragser Wildsee im UNESCO-Weltnaturerbe (Archivbild/pixabay)

In seinem Bericht geht das Nachrichtenmagazin gleich zu Beginn auf den Pragser Wildsee ein. Er sei ein atemberaubender Anblick, eine Oase inmitten der Südtiroler Alpen. Doch trotz seiner versteckten Lage sei der See längst kein Geheimtipp mehr.

Grund für die Bekanntheit verortet der Spiegel bei der Foto-Plattform Instagram. Unter den Hashtags #pragserwildsee und #lagodibraies erscheinen dort rund 200.000 Fotos.

Bilder, die andere Nutzer animieren, es ihnen nach zu tun und ein eigenes Bild des türkisblauen Bergsees zu machen. Diese Fotos würden dann wiederum in den sozialen Medien landen.

Tourismus, der viel Verkehr mit sich bringt. So zählte die Straße zum See im Sommer bis zu 7.000 Fahrzeuge täglich (UT24 berichtete). Von Juli bis September wurde sie deshalb für den Individualverkehr geschlossen, der See war zu gewissen Uhrzeiten nur mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß erreichbar.

„Instagram ruiniert diese Orte komplett“, sagt die italienische Reise-Bloggerin Sara Melotti zu Spiegel Online. „Es hat sich ein neuer, junger Massentourismus entwickelt. Junge Menschen reisen, um Fotos für die sozialen Meiden zu machen. Nur um zu zeigen: Ich war hier.“

Was das Nachrichtenmagazin nicht erwähnt: Zur Bekanntheit des Pragser Wildsees dürfte auch die italienische Rai-Fernsehserie „Un passo dal cielo“ mit Terence Hill, die vor dem Hintergrund des Wildsees spielt, beigetragen haben.

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