von ih 27.06.2018 14:29 Uhr

Nach Ausbruch in Bozen: Täter-Familie fürchtet blutige Rache

Der Vater der am 11. Mai in Wien-Döbling erstochenen Siebenjährigen, der zuletzt im Gefängnis in Bozen eine Haftstrafe wegen Schlepperei verbüßt hat, ist von einem genehmigten Freigang nicht zurückgekehrt. Der Rechtsvertreter der Familie, Nikolaus Rast, bestätigte der APA einen Bericht der Kronen-Zeitung. Rast betonte, aus diesem Umstand lasse sich kein Bedrohungsszenario ableiten.

Die in Wien getötete siebenjährige Tochter des Ausgebrochenen

Laut Krone fürchten Familienmitglieder des mordverdächtigen, in U-Haft befindlichen 16-Jährigen und dessen Verteidigerin Liane Hirschbrich um ihr Leben. Es gibt allerdings keine Hinweise, dass der Vater des getöteten Mädchens nach Österreich geflüchtet ist. Vermutlich hat sich der gebürtige Tschetschene in seine Heimat abgesetzt, wo seine Tochter bestattet wurde.

„Die Familie ist an Blutrache nicht interessiert. Sie distanziert sich davon. Sie leben nach den Regeln der österreichischen Rechtsordnung und gehen davon aus, dass die Strafverfolgung Aufgabe der Behörden ist“, betonte Rast.

Der Vater des Mädchens war in Südtirol zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Obwohl das Gefängnis von Bozen, in dem er untergebracht war, von der gewaltsamen Tötung seiner Tochter wusste, erhielt der Inhaftierte keine psychologische Betreuung. Als er einen fünftägigen Freigang gewährt bekam, nutzte er diesen zur Flucht. Ob die Sicherheitsvorkehrungen für den Tatverdächtigen und seine Anwältin erhöht wurden, ließ sich nicht klären. Das Bundeskriminalamt erteilte dazu auf Anfrage keine Auskunft.

APA

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