Angriff auf Luxushotel fordert Tote
Die Zahl der Opfer war somit geringer als befürchtet. Sechs Personen seien verletzt worden. 153 Menschen, darunter 41 Ausländer, habe man aus dem Hotel evakuieren können.
Die Angreifer hatten zunächst zunächst dutzende Geiseln genommen. Fernsehbilder des Senders Tolo News zeigten schwarze Rauchschwaden über dem brennenden Obergeschoß des Gebäudes. Mindestens ein Mensch versuchte, sich mit einem Leintuch von einem Balkon abzuseilen, bevor er den Halt verlor und in die Tiefe stürzte.
Nach Angaben eines Innenministeriumssprechers hatten vier bewaffnete Männer das Hotel am Samstagabend um kurz nach 21.00 Uhr (Ortszeit) angegriffen. Zunächst bekannte sich keine Organisation zu der Tat. Ein Sprecher der Taliban sagte der Deutschen Presse-Agentur, er müsse erst prüfen, ob es sich um einen Talibanangriff handle.
Die Sicherheitslage in der afghanischen Hauptstadt hat sich seit Ende der NATO-Kampfmission im Dezember 2014 stark verschlechtert. 2017 gab es dort mehr als 20 schwere Anschläge der Taliban und der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) mit insgesamt mehr als 500 Toten. Bei dem ersten Anschlag im neuen Jahr auf einen Sicherheitsposten in einem Wohn- und Geschäftsviertel waren Anfang Jänner mindestens 20 Menschen getötet und 30 verletzt worden.
Die amerikanische Botschaft in Kabul und das US-Außenministerium in Washington hatten vor dem Wochenende über E-mails und in den sozialen Medien vor möglichen Angriffen in Kabul gewarnt – unter anderem auf Hotels.
APA