Zweitsprachenunterricht: Mit dem Kopf durch die Wand
Pöder erkärt den Anlass seiner heftigen Kritik: „Die so genannte Kolipsi-Studie aus den Jahren 2014/2015 offenbart schwere Mängel beim Zweitsprachenunterricht an den Oberschulen. Schullandesrat Achammer kann sich nicht aufgrund der Bezugsjahre aus der Affäre ziehen, denn er hat in seiner Amtszeit seit Jänner 2014 keine Trendumkehr eingeleitet, weil die entsprechenden Maßnahmen sich nicht wesentlich von den bisherigen unterscheiden. Um in der Schulterminologie zu reden hat Bildungslandesrat Philipp Achammer in Sachen Italienischunterricht seine Schularbeit gründlich verhaut“, so der Abgeordnete.
Pöder wirft Achammer vor, dass unter den Augen der SVP Verantwortliche im Schulbereich bewusst den Zweitsprachenunterricht an die Wand fahren lassen wollen, um letztlich das PD-Lieblingsprojekt der gemischten Schule einzuführen.
Augen vor Kernproblem verschlossen
Die Hauptkritik auch am aktuellen Zweitsprachenunterricht in den Oberschulen ist seit Jahren dieselbe und hat auch heute nach dreieinhalb Jahren Amtszeit von Philipp Achammer als Bildungslandesrat noch Gültigkeit: „Es wurden und werden alle möglichen Projekte gestartet, um die Italienischkenntnisse zu verbessern (Clil, Teamunterricht …), die durch die Studie selbst in Bausch und Bogen verworfen werden. Dabei wird das Kernproblem nicht wirklich angegangen und gelöst: Die Italienischlehrer unterrichten zum großen Teil immer noch nach dem Muster das es bereits vor 50 Jahren gab. Moderne Sprachdidaktik wie beispielweise im Englischunterricht wird zu wenig praktiziert. Aus den Oberschulen wissen wir, dass offene und moderne Italienischlehrer, die ihre Sprache als Fremdsprache unterrichten und den reinen Literaturanteil zurückgefahren sehr gute Resultate erzielen. Andere, die Italienisch noch nach Uralt-Muster mit hohem Literaturanteil unterrichten, sollen sich daran ein Beispiel nehmen und sich auch von der Sprachdidaktik der Englischlehrer eine Scheibe abschneiden“, so Pöder.