von red 19.09.2017 09:42 Uhr

„Deutsche Scheiße“

Der Bericht einer italienischen Tageszeitung darüber, dass in Südtirols deutschen Kindergärten in Zukunft mit den italienischen Kindern sowie mit deren Eltern deutsch gesprochen werden soll, bringt unzählige Italiener in den sozialen Medien zur Weißglut. Wie groß die Ablehnung vieler in Südtirol lebender Italiener nach wie vor gegenüber der deutschen Bevölkerung ist, kommt in unzähligen Hass-Kommentaren zum Vorschein. UT24 hat den Hass im Netz dokumentiert.

Eine große Hass-Welle ist gegen die Südtiroler entbrannt - Fotomontage: UT24

Die deutschen Kindergärten im Land werden seit einigen Jahren von der italienischen Bevölkerung regelrecht „geflutet“. Dadurch kommt es immer wieder dazu, dass deutschen Kindern ein Platz in den Einrichtungen ihrer Muttersprache verwehrt bleibt (UT24 berichtete).

Dass im deutschen Kindergarten in erster Linie Deutsch gesprochen wird, liegt in der Natur der Sache. Diese Tatsache ist es aber nun, die hunderte Italiener in den sozialen Netzwerken auf die Palme bringt. Viele von ihnen können es nicht nachvollziehen, warum ihre Kinder im Kindergarten nicht Italienisch sprechen dürfen.


Einer von ihnen ist der gebürtige Sizilianer Salvatore Scardina. In einem Kommentar lädt er alle Südtiroler, die deutscher Muttersprache sind, ein, nach Deutschland auszuwandern:

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Eine besonders skurrile Ansicht vertritt Alessandra Morro aus Meran. Ihrer Meinung nach sollte es an Südtirols Schulen gänzlich verboten werden, die „deutsche Scheiße“ zu sprechen:

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Emanuela Manfrin aus Bozen ist sogar der Ansicht, dass die Südtiroler froh sein könnten, zu Italien zu gehören. Schließlich sei die arme Südtiroler Bevölkerung unter Österreich angeblich verhungert:

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Rino Corte aus Meran schlägt hingegen allen Südtirolern vor, einen Blick in ihren Ausweis zu werfen. Dort sei nämlich ihre tatsächliche Identität abgedruckt:

rino-corte


In die gleiche Kerbe schlagen Maurizio Cerbasi und Antonio Scaramella aus Bozen. Letzterer lädt die Südtiroler sogar dazu ein, das Land zu verlassen – insofern sie nicht auf die deutsche Sprache verzichten wollen:

hasskommentare


Auch Paola Marzenta spricht den Südtirolern offen ihr Heimatrecht ab. Ihrer Ansicht nach sollte die deutsche Bevölkerung nach Deutschland oder Österreich auswandern:

marzenta

Lobende Ausnahmen

Unter den unzähligen Hass-Kommentaren gegenüber den Südtirolern befinden sich allerdings auch einzelne lobende Ausnahmen. Dazu zählt etwa Claudia Guerriero aus Bozen.

Sie hält der wütenden Menge mit ihrem Posting den Eltern der italienischen Kinder entgegen: „Schreibt eure Kinder doch im italienischen Kindergarten ein, wenn ihr in Italienisch sprechen wollt!“

claudia-guerr


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  1. sonne
    19.09.2017

    In Südtirol müssen die deutsche Kindergärten und Schulen, in erster Linie den deutschen Kindern vorbehalthalten bleiben. Es kann nicht sein, wie es schon seit Jahren in Bozen, Leifers und in Meran praktiziert wird, dass ein großer Prozentsatz der Kinder von Italiener sowie Migranten unsere Kindergärten aber auch Schulen regelrecht überschwemmen. In allermeisten Fällen können die Kinder von italienischer Familie wenig bis kein Deutsch. Ganz geschweige von den Kindern der Einwanderer. Somit bleibt der Bildungsauftrag sowie die Qualität auf der Strecke, zum Leitwesen unserer deutschen Kinder!
    Wenn angeblich 42 Prozent in Bozen den deutschen Kindergarten besuchen, obwohl die dort lebende deutsche Bevölkerung nur 23 Prozent aus macht, dann ist das mehr als nur ein Alarmsignal. Auch in Leifers verhält es sich nicht anders. Es bestünde schon seit 1988 eine Durchführungsbestimmung die besagt, dass Kinder die die deutsche Sprachen nicht ausreichend beherrschen, nicht eingeschrieben werden dürfen! Mann hat dieses Gesetz bis heute nie angewandt, da man anscheinend von den eigenen Gesetzen Angst hat, das sie vor den italienischen Staat nicht halten?
    Das Problem der Überflutung der Kindergärten und Schule, von der italienischen Sprachgruppe, ist der SVP aber auch der Landesregierung schon seit Jahren bekannt. Es kann nicht sein, dass eine österreichische Minderheit in Italien, wie wir Südtiroler es sind, in den eigenen Kindergärten und Schulen, zum Teil heute schon eine Minderheit darstellen, geschweige noch von der Qualität zu sprechen. Wir Freiheitlichen fordern endlich einen Prozentsatz festzulegen, der die Einschreibung, der anderen Sprachruppen regelt. Und des weiteren müssen die Kinder auch einen gewissen Standard an deutsch sprechen können um in den Kindergarten oder Schulen eingeschrieben werden zu können.

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