von ih 17.03.2017 15:26 Uhr

Türkische Konzerte abgesagt – Vereine erwägen Klagen

Nach der Absage zweier türkischen Konzerte am Wochenende in Innsbruck und Salzburg erwägen die Veranstalter nun rechtliche Schritte. Man habe mit einem Anwalt darüber gesprochen, sagte Servet Baser, der Tiroler Koordinator des Vereins, am Freitag gegenüber ORF Tirol. Was man rechtlich machen könne, mache man, fügte er hinzu.

Foto: Pixabay

Baser brachte auch Ausgaben für Organisation, Lebensmittel, Getränke und Reklame ins Spiel. Von einer politischen Veranstaltung wollte der Koordinator nichts wissen. Die Musikgruppe sei harmlos, schon 2012 habe man ein Konzert gemacht.

Die Olympia Sport- und Veranstaltungszentrum Innsbruck GmbH (OSVI) hatte die abgeschlossene Mitvereinbarung mit dem Türkischen Kulturverein am Donnerstag beendet. Nach eingehender Prüfung der Sachlage, sei die Veranstaltung auf einen parteipolitischen Inhalt ausgerichtet, hieß es. Diese einseitige und unzulässige Änderung des vereinbarten Veranstaltungszweckes, habe die OSVI zu diesem Schritt bewogen.

Auch in Salzburg erwägt der Veranstalter nach der Absage eines Konzerts türkischer Musiker in Henndorf (Flachgau) rechtliche Schritte. Wie der Obmann des türkischen Kulturvereins, Ahmet Yurttas, am Freitag gegenüber dem ORF Salzburg sagte, überlege er wegen der Kündigung des Mietvertrags für die Wallerseehalle eine Klage.

Laut Yurttas habe man in der Halle ein Frühlingsfest feiern wollen. Das geplante Programm sei überhaupt nicht politisch gewesen: “Es wird gegessen, getrunken und so weiter. In dem Saal wird gesungen, als Obmann werde ich Grußworte sagen – und fertig.” Keinesfalls hätte man bei der Veranstaltung Propaganda für das türkische Verfassungsreferendum machen wollen.

Die Feier war von der “Avusturya Türk Federasyon” organisiert und beworben worden, dem Dachverband der als extremistisch und faschistisch eingestuften türkischen “Grauen Wölfe” in Österreich. Der Bürgermeister der Gemeinde hatte am Donnerstag die Mietvereinbarung beendet, nachdem bekannt geworden war, dass es sich bei den eingeladenen Musikern laut einem Extremismusexperten um bekannte Vertreter der türkisch-nationalistischen und rechtsextremen Folklore handelt und politische Meinungskundgebungen zu erwarten sind.

apa

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