von fe 22.09.2016 18:40 Uhr

WhatsApp gibt Handynummern weiter: So macht ihr eure Zustimmung rückgängig

Als Facebook vor zwei Jahren den Kurznachrichtendienst WhatsApp für über 19 Milliarden US-Dollar kaufte, hieß es noch, dass WhatsApp weiterhin unabhängig bleiben werde. Fehlanzeige. Facebook will auf Kontakte von Usern zugreifen. Das können Nutzer dagegen unternehmen.

Facebook schaut zukünftig über WhatsApp in das Telefonbuch von Nutzern, um dann beispielsweise bei Facebook passende digitale Freunde vorzuschlagen (UT24 berichtete).

Wichtige Daten für WhatsApp und Facebook sind auch die so genannten Metadaten: Mit wem schreibt der Nutzer wann und wie oft? Welche Leute sind mit ihm in welchen WhatsApp-Gruppen? Mit welchen Geräten wird die App genutzt und wo?

Laut WhatsApp würden die Nachrichteninhalte allerdings nicht übertragen.

Werbung

Wer bis Sonntag in den WhatsApp-Einstellungen unter „Account“ den Reiter „Meine Account-Info teilen“, deaktiviert, verhindert zumindest das Facebook die eigenen WhatsApp-Daten für Werbung verwendet.

Gleichzeitig heißt es in einem Beitrag in den WhatsApp-FAQs aber auch: „Die Facebook-Unternehmensgruppe wird diese Information trotzdem erhalten und für andere Zwecke …“

Besonders dreist

Besonders dreist komme laut der deutschen Verbraucherzentrale die Formulierung zum Sammeln der Daten aus dem Adressbuch in den Nutzungsbedingungen daher: „Du bestätigst, dass du autorisiert bist, uns solche Telefonnummern zur Verfügung zu stellen, damit wir unsere Dienste anbieten können.”

„Im Klartext: Der Nutzer trägt Sorge dafür, dass alle seine gespeicherten Kontakte damit einverstanden sind, dass ihre Daten an die WhatsApp-Server in den USA gesendet werden. Ist ein Kontakt damit nicht einverstanden, ist es das Problem des Nutzers“, schreibt die Verbraucherzentrale.

Was könnte Facebook mit den WhatsApp-Daten tun?

Als offizielle Gründe gibt WhatsApp an, dass unter anderem Spam und Missbrauch verhindert werden sollen, die Infrastruktur und Zustellsysteme verbessert und sicherer gemacht werde und man die Art der Nutzung der Dienste verstehen wolle.

„Gerade der letzte Punkt ist wohl am wichtigsten, denn er ermöglicht, dass Facebook oder Instagram aufgrund Ihrer Aktivitäten bei WhatsApp neue “Freunde, Verbindungen oder interessante Inhalte” vorschlagen können und “um relevante Angebote und Werbeanzeigen zu zeigen“, sagt die Verbraucherzentrale.

Es trifft nun auch Menschen, die Facebook nicht nutzen

„Wenn Sie also Firmen in Ihrem Adressbuch gespeichert haben, könnte Facebook Ihnen deren Werbeanzeigen statt die von anderen Unternehmen anzeigen, die möglicherweise bessere Angebote haben.“

Facebook handhabt dies bereits länger so. Vor allem sind nun auch Menschen betroffen, die dem Unternehmen vorher keine Daten zur Verfügung gestellt haben.

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  1. 22.09.2016

    Ich benutze immer noch ein fast Nostalgie -Händy (Siemens S40)
    Ich möchte mein Privacy schützen, ich gebe dieser Datensammlermafia keine Handhabe mich (und automatisch Freunde)
    auszuspionieren, die machen Alle mit unseren Daten riesige Geschäfte, die sie nicht mal ehrlich versteuern
    u.a Google-Facebook in der EU.

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