Tipp aus Südtirol: Millionen-Betrug aufgedeckt
Über 300 Menschen sollen die Kriminellen geprellt haben. Dabei sind 30 Millionen Euro verschwunden. Die Beamten verhafteten den 64-jährigen Geistlichen Monsignor Patrizio Benvenuti und stellten ihn unter Hausarrest. Seinen Wohnsitz hatte der Geistliche auf den Kanarischen Inseln. Unter anderem wirkte er am kirchlichen Gericht im Vatikan.
Noch gesucht wird der Franzose Christian Ventisette (54). Der Finanz- und Immobilienfachmann soll ein enger Mitarbeiter Benvenutis sein. Zu den beiden sollen noch weitere 9 Komplizen gehören.
Opfer legten Geld in Stiftung an
Die Opfer legten ihr Geld in der angebliche wohltätige Stiftung „Kepha“ an. Sie dachten wohl es wäre dort in guten Händen. Benvenuti hatte sich auch mit seinen guten Kontakten zum Vatikan gerühmt. 30 Millionen Euro verschwanden allerdings in einem Spießroutenlauf von Scheinfirmen in Belgien, Frankreich, der Schweiz, den USA und Italien.
Teile des Geldes konnten die Beamten sicherstellen. Liegenschaften im Wert von 15 Millionen Euro wurden beschlagnahmt. Auch eine prunkvolle Villa in Piombino war darunter, dort soll Benvenuti gelebt haben.
Nonne aus Gadertal soll Tipp gegeben haben
Medienberichten zufolge soll eine Nonne und ehemalige Häuserin von Benvenuti aus dem Gadertal den entscheidenden Hinweis gegeben haben. Sie soll Unterlagen zugeschickt bekommen haben, die große Geldflüsse dokumentierten. Deshalb schaltete sie die Finanzpolizei ein. Sie habe den Beamten erzählt, dass sie in Rom im guten Glauben und im Vertrauen an Benvenuti Papiere unterschrieben habe. Damit soll sie zur gesetzlichen Vertreterin von „OPUS“, einem im Skandal verwickelten Unternehmen, in Südtirol geworden sein.