Elmar Thaler

07.04.2022

Die Alpini-Mörderhand von Bruneck

Objekt und Zeitpunkt könnten nicht schlechter gewählt sein. Während Russland einen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt und in Butscha Kriegsgräuel begangen werden, installiert man in der Rienzstadt wiedergefundene Fragmente des einstigen Kapuzinerwastl als neues Denkmal. Das dort stationierte 6. Alpiniregiment hat zusammen mit den Alpiniveteranen vor, die Hand des bereits entfernten Denkmals, welches einer Einheit huldigt, die im 20. Jahrhundert im heutigen Äthiopien eine brutalen Angriffskriegen geführt hat, vor den Toren ihrer Kaserne aufzustellen.

Foto: UT24

Gleich wie in der Ukraine wurden damals in Abessinien vom italienischen Heer unschuldige Zivilisten – unter anderem mit Giftgas – ermordet. Allein die Opferzahl lag um ein vielfaches höher als in der Ukraine, auch weil das Äthiopische Volk keine Unterstützer in der Staatengemeinschaft hatte.

An den Verbrechen beteiligt war auch die durch das „Alpini-Denkmal“ glorifizierte „Divisione Pusteria“, Vergewaltigungen, Misshandlungen und wahl- und zahllose Morde standen an der Tagesordnung und sind zum Teil auch fotografisch dokumentiert.

Nun sinnbildlich die Hand zum Denkmal zu erheben, welche diese schändlichen Taten ausgeführt hat, macht sprachlos. Wie tief muss man sinken, um in Zeiten, in denen der Krieg in Europa wieder wütet, den Schlächtern von Addis Abeba ein Denkmal in Stein zu setzen?

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