von fe 20.03.2018 11:19 Uhr

Südtiroler Wirt will zum Nachdenken anregen

Ein Südtiroler Gasthaus scheitert bei der Mitarbeitersuche. In einem Aufruf auf Facebook will Wirt Max Gruber zum Nachdenken anregen. UT24 hat mit Gruber über Schwierigkeiten und Lösungsansätze gesprochen.

Das Gasthaus Kuppelwies in Ulten läuft gut. Die Küche ist ab Mittag geöffnet, über 200 Sitzplätze stehen den Gästen innen und weitere 60 außen zur Verfügung. „Unter der Woche arbeiten wir gut, am Wochenende haben wir voll“, sagt Wirt Max Gruber zu UT24.

Niemand meldet sich auf freie Stellen

Gruber, der eigentlich von einem ans Gasthaus angeschlossen Campingplatz träumt, sucht nach weiteren Mitarbeitern um den laufenden Betrieb aufrecht erhalten zu können. Bis jetzt vergeblich.

Auf seit Monaten aufgegebene Stellenanzeigen meldet sich niemand. Erst vor kurzem haben ihm auch noch eine Kellnerin und ein Hilfskoch über WhatsApp abgesagt.

Die Terasse des Gasthauses

Denkanstoß auf Facebook

„Stellt euch vor, was es bedeutet eine Arbeit im Tal zu haben. Man spart sich tägliche Spesen durch die lange Fahrt, und man gewinnt wertvolle Zeit. Zeit, die man mit seiner Familie oder den Freunden verbringen kann. Sind diese Strapazen und die Spesen es wert um am Wochenende frei zu haben? Und wo würden all die Leute das Wochenende verbringen, wenn es niemanden mehr gibt, der am Wochenende arbeitet?“, schreibt Gruber unter anderem auf der Facebook-Seite des Gasthauses. „Wir sind ein gut arbeitender Betrieb und trotzdem sind wir fast gezwungen den Betrieb zu schließen, da wir keine Mitarbeiter finden“. Der Post findet großen Zuspruch, wird zigfach geteilt.

„Ich wollte auf unsere Situation aufmerksam machen, in erster Linie will ich mit meinen Zeilen aber einen Denkanstoß liefern“, so Gruber. Er stehe mit seinem Mitarbeiterproblem nicht alleine da.

Neues Konzept muss her

Derzeit behilft sich Gruber mit Aushilfen und investiert viel eigene Zeit, um die Gäste bedienen zu können.

Die Mitarbeiter geben es dem Betrieb und den Gästen wieder zurück

Max Gruber

Um die Arbeit im Gasthaus Kuppelwies noch attraktiver zu machen, bastelt Gruber an einem neuen Stundenmodell – zum Wohle der Mitarbeiter. Er will seinen Angestellten zwei aneinander folgende freie Tage bieten. Um diesen Plan verwirklichen zu können, braucht er aber mehr Personal. Dies ist es dem Wirt aber wert.

„Jeder Betrieb ist so gut wie seine Angestellten. Die Mitarbeiter geben es dem Betrieb und den Gästen wieder zurück“, ist Gruber überzeugt. Mit einem solchen Konzept werde sich das Gastgewerbe im ganzen Land beschäftigen müssen.

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