von ih 05.12.2017 06:51 Uhr

Landesrätin Stocker erklärt Asylwerbern Südtirols Geschichte

Einen Geschichte- und Staatsbürgerschaftskunde-Unterricht der besonderen Art gab es vergangene Woche für rund 15 Migranten in Leifers. Soziallandesrätin Martha Stocker war extra angereist, um den Asylbewebern Südtirol näherzubringen.

Erklärte den Migranten Geschichte und politisches System: Landesrätin Martha Stocker - Foto: LPA

Soziallandesrätin Martha Stocker erklärte den Migranten die Südtiroler Geschichte, dass Südtirol bis zum Ende des Ersten Weltkriegs mehr als 500 Jahre lang zum Habsburgerreich gehörte und mit dem Friedensvertrag von St. Germain Teil Italiens wurde. Stocker sprach die Italianisierung Südtirols während des Faschismus genauso an, wie die Option 1939 und was sie für viele Familien bis heute bedeutet. Sie nahm Bezug auf den Pariser Vertrag, der zum ersten Autonomiestatut führen sollte und darauf, dass Kreisky die Südtirolfrage 1961 vor die Uno brachte sowie auf das zweite Autonomiestatut, das seit 1972 für die Gleichberechtigung und den Schutz aller Volksgruppe im Land steht.

„Überall auf der Welt sind die Menschen von ihrer Geschichte geprägt. Auch wir. Wenn wir wollen, dass die Flüchtlinge uns und unsere Lebensart verstehen, müssen wir ihnen unsere Wurzeln erklären, warum wir sind, wie wir sind“, sagt die Historikerin Stocker, die bei den Unterrichtsstunden auch ihre pädagogische Erfahrung aus ihrer Zeit als Oberschullehrerin einsetzen konnte. Nach einem kurzen historischen Exkurs erklärte die Landesrätin den Asylbewerbern auch das politische System in Südtirol: Die Wahl des Landtags etwa, die Arbeit der Landesregierung, und die Gliederung des Landes in 116 Gemeinden mit den jeweiligen Zuständigkeiten.

Stocker betonte auch, dass es keinerlei Diskriminierung aufgrund von Herkunft, Rasse, Geschlecht, Sprache, Religion, Behinderung oder sexueller Orientierung geben dürfe. „Sie waren alle sehr aufmerksam, ich hatte ein sehr interessiertes Publikum“, zeigte sie sich nach ihrem Besuch in Leifers erfreut, „einmal habe ich mich versprochen und statt von 116 von 160 Gemeinden gesprochen. Da haben sie mich sofort korrigiert.“

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