„Gemischte Kindergärten“ keine Lösung?
Der Südtiroler Heimatbund weist in einer Aussendung darauf hin, dass sogenannte „gemischte Kindergärten“ oder „gemischte Schulen“ bzw. das CLIL-System keine Lösung für das Spracherlernen seien. Im Gegenteil: Die Ansicht, dass Kleinkinder automatisch eine andere Sprache erlernen können, sei in der Sprachwissenschaft widerlegt worden. Letztlich habe auch die Eurac-Studie gezeigt, dass es diese automatische Spracherlernung nicht gibt und in der italienischen Schule auch nicht funktioniert. Trotz einer Vielzahl an Projekten sank die durchschnittliche Kenntnis der deutschen Sprache in der ital. Schule. CLIL hingegen setzt das Beherrschen der Fremdsprache voraus und diene höchstens zur Perfektionierung, nicht zum Erlernen einer Sprache.
„In verschiedenen Schulen Südtirols, unter anderem an der Goetheschule in Bozen, wird den Ausländerkindern ein Basisunterricht in ihrer Muttersprache angeboten. Urdu beziehungsweise Arabisch wird angeboten, weil eine bessere muttersprachliche Grundlage den Kindern erlaubt, das Deutsch besser zu erlernen. In der Sprachwissenschaft gilt nämlich der Grundsatz, dass ausgehend von der Muttersprache eine Fremdsprache besser und leichter erlernt werden kann. Die üblichen Propagandisten der „gemischten Schule“ übersehen hier ihren eigenen Widerspruch: einerseits wird die These der automatischen Spracherlernung des Kleinkindes propagiert, aber nur in Bezug auf italienische Kinder. Diese würden „automatisch“ Deutsch erlernen. Andererseits wird dies Ausländerkindern offensichtlich nicht zugetraut, denn für diese wird ein Zusatzunterricht in deren Muttersprache gefordert“, so Lang.
Daher fordert der Heimatbund: Schluss mit der Phantomdiskussion über „gemischte Schulen“ und „gemischten Kindergärten“. „Die Fehler, die die italienischen Kindergärten und Schulen machen, sollen nicht von den deutschen kopiert werden“, so Lang.