von red 03.05.2017 17:17 Uhr

Asylwerber in Auer: Wer kommt, ist ungewiss

Im Frühjahr vergangenen Jahres hat Landesrätin Martha Stocker die Karten auf den Tisch gelegt. In Auer soll eine Unterkunft für Dutzende Asylbewerber entstehen. Ein Jahr später steht nun fest: 40 Asylbewerber werden am 8. Mai ins Pernterhaus im Aurer Ortszentrum ziehen. Wer kommt, ist aber noch immer ungewiss.

Foto: UT24/fe

Die Gemeinderäte von Auer hatten keine Freude mit der Entscheidung der Landesregierung zur Unterbringung von rund 50 Asylwerbern.

„Für eine kleine Gemeinde wie Auer ist die Anzahl von rund 50 Personen zu hoch“, sagte Bürgermeister Roland Pichler damals zu UT24. Die Gemeinde wäre bereit gewesen, zehn bis 15 Asylwerber aufzunehmen, hieß es.

Standort nicht ideal

Am 5 April 2016 ließ Soziallandesrätin Martha Stocker bei einem Treffen mit Gemeindevertretern und örtlichen Sozialvereinen die Bombe platzten. Rund 50 Asylwerber sollten im nördlichen Teil des Bahnhofsbereichs untergebracht werden, in einem Areal, das dem Land gehört. Nur wenige Tage später wurde eine Bürgerversammlung abgehalten.

Weil Gemeindeverwaltung und Bürger den Standort nicht als ideal empfanden, wurde zusammen mit der Landesregierung nach einem geeigneteren Alternativstandort gesucht. Eine schwierige Suche, die beinahe ein Jahr lang andauerte.

Land nimmt Angebot von Privatanbieter an

Schlussendlich nahm die Landesregierung das Angebot eines Privatanbieters an. Die Eigentümerin der Immobilie informierte die Gemeindeverwaltung zufällig über die Verhandlungen mit dem Land. Vor einigen Wochen wurden diese erfolgreich abgeschlossen.

Das Pernterhaus neben der öffentlichen Bibliothek, in der auch das Eltern-Kind-Zentrum untergebracht ist, soll als Unterkunft für die Asylwerber dienen.

Wer kommt ist noch ungewiss

Das Land beauftragte die Organisation Volontarius mit der Führung der Asylwerberunterkunft. Am Montag sollen 40 Menschen das Pernterhaus beziehen, bestätigte Amtsdirektor Dr. Luca Critelli auf Anfrage von UT24.

Zur einen Hälfte seien es alleinstehende Männer, zur anderen Hälfte Familien mit Kinder. Welche Asylwerber nach Auer kommen, sei allerdings noch nicht klar. „Das wird relativ im letzten Moment entschieden“, so Critelli.

Für ein „gutes Nebeneinander“

Die Asylwerber werden von Mitarbeitern der Organisation Volontarius und von Freiwilligen aus dem Dorf betreut.

„Überraschenderweis haben sich viele Freiwillige gemeldet“, sagt der Integrationsreferent der Gemeinde Auer, Hubert Bertoluzza. „Auch aus den umliegenden Dörfern“. Durch die Arbeit der Freiwilligen soll versucht werden, dass ein „gutes Nebeneinander“ gelingt.

Keine Auskunft

Wie sich die Betreuung gestaltet, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden.

Die Leiterin des Aufnahmezentrums war auf telefonische Nachfrage von UT24 für keine Auskunft bereit. Sie sei nicht autorisiert, mit Journalisten zu sprechen. Bei Volontarius selbst, war niemand zu erreichen.

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  1. Diandl
    03.05.2017

    So ungewiß ist es nicht, wer kommt. Zu 95 bis 97% sind es Personen, die sich als Flüchtlinge ausgeben. Zu 3% sind es Flüchtlinge – so sagt es das Innenministerium.

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