„Dramatische Auswirkungen auf den Wintertourismus“

Per Gesetzesdekret hat die italienische Regierung am Dienstag den Notstand bis einschließlich 31. März verlängert (UT 24 berichtete). Weiters wurde mit einer Verordnung von Gesundheitsminister Roberto Speranza eine Verschärfung der Einreiseregeln nach Italien beschlossen. Auch Personen, die aus einem EU-Land einreisen, müssen einen negativen Corona-Test vorweisen (Antigen-Test nicht älter als 24 Stunden und PCR-Test nicht älter als 48 Stunden). Dies gilt sowohl für Geimpfte als auch Genesene. Ungemütlich wird es für Ungeimpfte: Sie müssen für fünf Tage in Quarantäne.
Pendler-Regelung
In einer Aussendung informiert der Unternehmerverband, dass auch bei Einreisen aus Arbeitsgründen ein negatives Testergebnis, das nicht älter als 48 Stunden (PCR) oder 24 Stunden (Antigentest) sein darf, benötigt wird.
Ausnahmen gebe es u. a. für Transportbesatzungen oder Berufspendler sowie für Arbeiter, die aus dem Ausland einreisen und sich höchstens bis zu 120 Stunden in Italien aufhalten.
Dramatische Auswirkungen auf den Wintertourismus
Kritik an den verschärften Einreisebestimmungen kommt nicht nur aus Brüssel, sondern auch aus Südtirol. „Ohne jegliche Vorwarnung müssen Gäste nun ab Donnerstag bei der Einreise nach Südtirol einen negativen Test vorweisen. Ungeimpfte, aber getestete Personen müssen zudem für fünf Tage in Quarantäne. Das hat dramatische Auswirkungen auf den Wintertourismus, speziell jetzt zu Weihnachten und zum Jahreswechsel“, ärgert sich beispielsweise HGV-Präsident Manfred Pinzger in einer Aussendung und weist darauf hin, dass europaweit der Nachweis des Green Pass zum Grenzübertritt berechtige. Weshalb Italien nun von dieser Regelung ausschere, sei nicht zu erklären, so Pinzger.
Draghi: „Mit Zähnen und Klauen“
Tatsächlich fordert Brüssel eine Erklärung für diese Maßnahmen, die „verhältnismäßig und gerechtfertigt“ sowie befristet sein müssen, berichtet die italienische Presseagentur ANSA. In seiner Parlamentsrede verteidigte Ministerpräsident Mario Draghi die Entscheidung der Regierung. Laut Angaben der Italienischen Gesundheitsbehörde ISS (Istituto Superiore di Sanità ) liege die Inzidenz der Omikron-Variante in Italien bei nur 0,19 Prozent, während sie im Ausland wesentlich höher sei. Diese „Normalität“, die zum Preis von 134.000 Toten erreicht wurde, müsse mit „Zähnen und Klauen“ verteidigt werden, so Draghi.
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