Puigdemont unter Auflagen freigelassen
Wie Ansa die Richterin Plinia Azzena zitiert, sei die Verhaftung am Vortag bei der Einreise Puigdemonts nach Italien aufgrund eines von Spanien ausgestellten europäischen Haftbefehls rechtens gewesen.
Die Staatsanwaltschaft sei jedoch der Auffassung, dass es nicht nötig sei, Puigdemont aus Sicherheitsgründen im Gefängnis zu belassen oder Hausarrest zu verhängen. Deshalb ordnete das Gericht seine Freilassung an.
Amnestie und Selbstbestimmung
Puigdemont begrüßte seine Freilassung. „Wir sehen uns bald, ich danke allen“, twitterte er. „Wir begrüßen die Tatsache, dass Puigdemont freigelassen wurde, aber wir verurteilen weiterhin die gerichtliche Verfolgung, wegen der er vier Jahre lang im Exil leben musste“, schrieb der katalanische Präsident Pere Aragonès auf Twitter.
„Die Repression kann nur durch Amnestie und Selbstbestimmung gestoppt werden“, fügte er hinzu. Er hatte zuvor angekündigt, dass er in den nächsten Stunden nach Sardinien reisen wolle.
Demonstrationen in Sassari und Barcelona
Vor dem Justizpalast in Sassari hatten sich am Freitag sardische Separatisten versammelt, die gegen Puigdemonts Festnahme demonstrierten. „Freiheit für Kataloniens politische Gefangene“, war auf einem Spruchband zu lesen. Die Demonstranten, darunter auch sardische Unabhängigkeits-Aktivisten, erklärten sich über Puigdemonts Festnahme „empört“ und sprachen von schweren Verletzungen der Menschenrechte und der Meinungsfreiheit.
Hunderte Demonstranten versammelten sich indes auch vor dem italienischen Konsulat in Barcelona. Wie spanische Medien berichteten, schwenkten sie die katalanische Fahne und forderten die Freilassung des eigentlich in Belgien lebenden katalanischen Separatisten.
Jetzt muss ein Gericht klären, ob Puigdemont an das spanische Königreich ausgeliefert werden soll. Solange darf der im Exil lebende katalanische Regierungschef die Insel Sardinien nicht verlassen.
Sie müssen eingeloggt sein, um einen Kommentar zu schreiben.
24.09.2021
Was muss er noch alles über sich ergehen lassen 😥