von hz 24.09.2021 08:55 Uhr

Italienische Polizei verhaftet Puigdemont

Der katalanische Präsident im Exil, Carles Puigdemont, wurde am Donnerstagabend von der italienischen Polizei am Flughafen von Alghero festgenommen. Puigdemont traf auf Sardinien ein, um in den kommenden Tagen an der „Corona de Logu“ teilzunehmen.

APA (AFP)

Nach Angaben des katalanischen Nachrichtenportals VilaWeb befindet sich Präsident Puigdemont am Freitag im Gefängnis von Sassari. Die Nachricht ist auch auf der Titelseite der Online-Version der spanischen Tageszeitung El Pais zu lesen. Die Anhörung vor dem Berufungsgericht wurde bereits für Freitagmorgen um 9.00 Uhr angesetzt. Der Richter muss entscheiden, ob er Puigdemont freilässt oder seine Auslieferung nach Spanien anordnet.

Gegen den katalanischen Präsidenten liegt ein Haftbefehl des spanischen Obersten Gerichtshofs vor. Die europäischen Haftbefehle gegen Puigdemont und die katalanischen Abgeordneten im belgischen Exil, Toni Comin und Carme Ponsatì, die bis Oktober 2019 zurückreichen, waren im Juli dieses Jahres vom Gericht der Europäischen Gemeinschaft ausgesetzt worden.

„Spaniens Schande wird in die Geschichte eingehen“

Josep Costa, Puigdemonts Anwalt, sagte noch am Donnerstagabend: „Spanien hat soeben die Verhaftung eines Europaabgeordneten durch einen anderen EU-Mitgliedsstaat provoziert. Die Inhaftierung wird höchstens ein paar Stunden dauern, aber Spaniens Schande wird in die Geschichte eingehen“.

„Sie sehen, dass die italienische Polizei die Anordnungen des spanischen Obersten Gerichtshofs ausführt. Ohne europäischen Haftbefehl. Gegen ein Mitglied des Europäischen Parlamentes. Mit Polizisten in Zivil. Die Justizkrise und die politische Krise auf europäischer Ebene werden ein Erdbeben sein. Und morgen, wenn dieses Land noch lebt, sollte es lahmgelegt werden“, kommentiert Aleix Clairò, Puigdemonts Ansprechpartner für digitale Kommunikation, auf Twitter.

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  1. SwissTom
    24.09.2021

    Isch schun lei mer zum lochn dei EU! 🤦
    Sein mer se mal ehrlich, ausser der Wirtschaft dei davon profitiert will die EU doch kein Mensch mehr hobm.

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