von hm 10.06.2021 14:34 Uhr

LH Kompatscher: „Gewalt kann nie die Lösung sein“

Landeshauptmann Arno Kompatscher hat sich am Donnerstag mit einem Statement zum bevorstehenden 60. Jahrestag der „Feuernacht“ zu Wort gemeldet. Darin äußerte sich der Landeshauptmann gewohnt vage und zurückhaltend zu den dramatischen Ereignissen im Jahre 1961. Kompatscher sieht hauptsächlich die diplomatischen Anstrengungen als Grund für die Durchbrüche bei den Autonomieverhandlungen, benennt jedoch auch die Ursachen, die zur „Feuernacht“ geführt haben.

LH Arno Kompatscher äußert sich zum Jahrestag. (Foto: SHB/Lang/LPA/Corrà)

Die Verzweiflung vieler Südtiroler ob der nicht erfolgten Umsetzung der versprochenen Südtirol-Autonomie mündete in der Nacht vom 11. auf 12. Juni 1961 in einen konzertierten Anschlag auf rund 40 Einrichtungen des italienischen Staates im südlichen Tirol.

Durch diese Aktion, die als „Feuernacht“ in die Geschichte einging, wollte man die Weltöffentlichkeit auf die Unterdrückung der österreichischen Minderheit in Südtirol durch Italien aufmerksam machen.

Historiker sollten entscheiden

„Wie sehr die mit der ‚Feuernacht‘ verbundene internationale Aufmerksamkeit zu einer Beschleunigung der Verhandlungen beigetragen hat und was sie insgesamt bewirkte, bleibt eine Frage, die Historiker weiterhin beschäftigen wird“, wollte sich der Landeshauptmann am Donnerstag nicht festlegen.

„Fakt ist, dass es vorher wie nachher vieler zäher politischer Verhandlungen bedurfte, um die Südtirol-Autonomie in ihrer heutigen Form erringen zu können“, so Kompatscher. Gewalt könne nie die Lösung sein.

Verständnis für die Aktionen der Freiheitskämpfer

Der Landeshauptmann anerkannte die damalige Reaktion: „Man muss jedoch betrachten, was damals zu den drastischen Aktionen geführt hat. So ist die Feuernacht in Zusammenhang mit den Konflikten jener Zeit zu sehen: Mit der Verzweiflung der Menschen, der Enttäuschung darüber, dass die Versprechen von Seiten des italienischen Staates nicht eingehalten wurden, dem Nicht-ernst-Genommen-Werden, den anhaltenden Versuchen der Repression und der weiteren Zuwanderung bei gleichzeitiger Abwanderung junger Südtiroler auf Arbeitssuche.“

„Die Autonomie, die 1972 nach zähem Ringen und auch mit maßgeblicher österreichischer Unterstützung von Landeshauptmann Silvius Magnago errungen wurde, hat nach Annexion, Unterdrückung der deutschen und ladinischen Sprache und Kultur sowie italienischer Nationalisierungspolitik einen Neubeginn dargestellt“, hieß es im Statement.

„Seitdem“, resümierte Kompatscher, „konnte man in Südtirol tatsächlich wieder selbst die Geschicke in die Hand nehmen und eine Verwaltungs- und Gesetzgebungsautonomie aufbauen, die nicht nur verfassungsrechtlich, sondern – auf Grundlage des Pariser Vertrages und unter Einbeziehung der Vereinten Nationen – auch völkerrechtlich verankert ist.“

Kompatschers Schlussplädoyer – die Euregio Tirol?

Dass heute Südtirol im Vergleich zu vielen europäischen Regionen sowohl in gesellschaftlicher, kultureller als auch in wirtschaftlicher Hinsicht sehr gut dastehe und eine relativ hohe Lebensqualität aufweise, sei einer Reihe von Umständen, vor allem aber auch dem überzeugten Einsatz vieler Menschen und dem Verhandlungsgeschick der politischen Akteure zu verdanken.

„Die Chancen Südtirols für die Zukunft liegen nun eindeutig in der Öffnung nach außen und in der Vernetzung“, betonte Kompatscher. Dem südlichen Landesteil spricht der Landeshauptmann „ein enormes Potenzial, das durch eine positive Grundeinstellung und die Tatkraft der Menschen in einem europäischen Umfeld“ gut ausgeschöpft werden könne.

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  1. FranzK
    10.06.2021

    Herr LH, hauen sie doch endlich ab, sie braucht kein Mensch!

  2. karo6
    10.06.2021

    Ja genau Puschtra du sagst es😄


  3. 10.06.2021

    Die beste Lösung ist, wenn Sie zurücktreten, genug Schaden an unseren Land angerichtet, das hat Corvit 19 bewiesen

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