von fe 25.03.2020 14:15 Uhr

Spanien verzeichnet mehr Todesfälle als China

Trotz aller Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus hat nun auch Spanien mehr Todesfälle gemeldet als China. Bis Mittwochmittag sei die Zahl der Toten auf 3.434 gestiegen, nach knapp 2.700 am Vortag, wie die Gesundheitsbehörden in Madrid mitteilten. Nach Italien ist Spanien damit das zweite Land, das China in der Opferzahl überholt hat.

APA (AFP)

Dort lag die Zahl am Mittwoch bei rund 3.150. Inwieweit die offizielle Statistik dort aber die wahre Lage widerspiegelt und wie hoch die Dunkelziffer ist, ist unklar. Allein in Madrid, dem Epizentrum der Epidemie in Spanien, stieg die Zahl der Toten innerhalb von 24 Stunden um fast 300 auf mehr als 1.800. Mehr als die Hälfte aller Todesfälle wurden somit in der Hauptstadt verzeichnet.

Insgesamt kletterte die Zahl der Infizierten auf 47.600 – fast 8.000 mehr als noch am Dienstag. Allein in Madrid wurden 14.600 Fälle registriert, gefolgt von Katalonien mit knapp 10.000 Fällen. 5.300 Patienten sind landesweit aber bereits wieder gesund. Die Behörden hoffen zudem weiter, dass der Höhepunkt der Krise dank der strengen Maßnahmen mit weitreichenden Beschränkungen der Bewegungsfreiheit für die knapp 47 Millionen Spanier schon diese Woche erreicht wird.

Der Leiter der Behörde für Gesundheitliche Notfälle (CCAES), Fernando Simon, versuchte die Bevölkerung zu beruhigen: “Die Zahl der Todesfälle nimmt zu, aber der prozentuale Anstieg hat sich stabilisiert.” Das bedeute, dass Spanien nicht mehr weit vom nationalen Höhepunkt der Krise entfernt sei. Viele Krankenhäuser – speziell in Madrid – sind aber bereits am Limit.

Die strikten Ausgangsbeschränkungen gelten seit dem 15. März und sollten zunächst 15 Tage gelten. Am Nachmittag sollte das Parlament darüber abstimmen, den Alarmzustand und die strengen Maßnahmen bis zum 11. April zu verlängern.

In China wurde indes die wegen der Ausbreitung des Coronavirus verhängte Abriegelung der Provinz Hubei am Mittwoch weitgehend aufgehoben. Seit Mitternacht dürfen die meisten Bewohner wieder aus der Provinz ausreisen. Voraussetzung ist, dass sie gesund sind. Die chinesischen Behörden meldeten keine neuen Corona-Patienten, die sich innerhalb Chinas angesteckt haben.

Allerdings wurden nach Angaben der Nationalen Gesundheitskommission 47 Infizierte registriert, die aus dem Ausland in die Volksrepublik eingereist sind. Damit stieg die Zahl der ins Land gebrachten Infektionsfälle auf 474. Dabei handelt es sich nach Angaben des chinesischen Außenministeriums überwiegend um Chinesen, die nach Hause zurückkehren.

Vier weitere Menschen starben an dem Virus, wie die Behörden am Mittwoch mitteilten, drei davon in der Provinz Hubei, wo die Pandemie im vergangenen Jahr ihren Ausgang genommen hatte. Die Behörden hatten das knapp 60 Millionen Einwohner zählende Hubei zwei Monate lang von der Außenwelt abgeschottet. In den vergangenen Wochen waren die offiziellen Zahlen der Neuinfektionen innerhalb der Provinz deutlich zurückgegangen.

Die Millionenmetropole Wuhan, die als Ausgangspunkt der Pandemie gilt, erlaubt ihren Bewohnern ab dem 8. April wieder zu reisen. Die Schulen in Hubei bleiben weiterhin geschlossen.

In China wurden bisher mehr als 81.200 bestätigte Infektionsfälle und 3.281 Todesfälle gemeldet. In den vergangenen Wochen war die Zahl der Neuinfektionen stark zurückgegangen.

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