von fe 18.05.2019 12:58 Uhr

Vizekanzler Strache tritt zurück

Der Vizekanzler Heinz Christian Strache hat am Samstag seinen Rücktritt bekannt gegeben. Vorangegangen war diesem Schritt ein belastendes Video, das der Süddeutschen Zeitung und dem Spiegel zugespielt worden war. In der aus dem Jahr 2017 stammenden Aufnahme stellte Strache einer angeblichen russischen Oligarchen-Nichte Staatsaufträge in Aussicht, während diese im Gegenzug Wahlkampfhilfe leisten wollte.

„Es war ein typisch alkoholbedingtes Machogehabe. Ich habe mich prahlerisch wie ein Teenager verhalten und peinlich übersteigert reagiert“, sagt Strache auf einer Pressekonferenz. Er bat bei allen um Entschuldigung, die er mit seinen Äußerungen in Misskredit gebracht habe.

Strache betonte in seiner Stellungnahme, dass mit diesen geheimen Bild- und Tonaufzeichnungen mehrfach strafgesetzliche Vorschriften gebrochen worden seien und kündigte rechtliche Schritte an.

Um der Partei nicht zu schaden und die Regierungskoalition nicht in Gefahr zu bringen, trat Strache von seinem Amt als Vizekanzler und FPÖ-Parteiobmann zurück. Eine Stellungnahme von Bundeskanzler Sebastian Kurz wird gegen 14.00 Uhr erwartet.

Rund eine Woche vor den Wahlen zum Europäischen Parlament haben deutsche Medien am Freitag ein Video veröffentlicht, das Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) belastet. In den laut Spiegel und SZ vor der Nationalratswahl 2017 auf Ibiza gefilmtem Aufnahmen soll Strache einer vermeintlichen Nichte eines russischen Oligarchen erklärt haben, wie sie verdeckte Parteispenden an die FPÖ schleusen könnte. Die Spenden seien nie eingangen, so Strache laut den Medien.

Bisher berichtet

Dem Bericht zufolge war die Russin ein Lockvogel, das Gespräch wurde heimlich mitgefilmt. In den Aufnahmen, die Spiegel und Süddeutscher Zeitung zugespeilt und am Freitag veröffentlicht wurden, berichtet Strache davon, dass „ein paar sehr Vermögende“ im Wahlkampf zwischen 500.000 und zwei Millionen Euro über einen gemeinnützigen Verein an die FPÖ bezahlen würden. An den Rechnungshof gemeldet werde das Geld nicht.

Den Berichten zufolge soll Strache der Frau, die angeboten habe, bei der Kronen Zeitung einzusteigen und Strache danach zu unterstützen, für den Fall einer Regierungsbeteiligung Staatsaufträge angeboten haben.

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