Ein Blog von

Georg Dekas

15.12.2018

Mehr Nebel in Brüssel als in London 

Was die EU sich mit Britannien erlaubt, passt nicht mehr auf die sprichwörtliche Kuhhaut. 

APA (epa)

Da erlaubt sich ein Oberbürokratius, ganz als wäre er Kaiser eines Großreiches, zu verlautbaren, der britische Prime Minister komme nach Brüssel und wisse nicht, was sagen, habe nur „nebulöses“ Geschwätz im Gepäck. Der kleine Jean Claude Juncker, gedeckt durch Deutschland und Frankreich, erlaubt sich ein Zeichen der Geringschätzung und eine öffentliche Demütigung, so, als ob Großbritannien schon jetzt der ausgemachte Verlierer des Brexit sei.

Von diesem Hochmut und seinen üblen Folgen können die siegessicheren Deutschen ein Lied singen – oder haben sie die Luftschlacht um England schon vergessen? Dabei war die Mission von Theresa May in ihrem Gang nach Canossa am 13. 12. 2018 überaus klar und lobenswert. Es ging in Wahrheit darum, den mühsam ausgehandelten Kompromiss zur Scheidung von Vereintem Königreich und Europäischer Union vor dem sicheren Absturz zu retten. Nun kommt halt ein anderer Ausstieg. Ein Zurück gibt es für die Briten nicht: Umso weniger, je unverschämter das päpstliche Brüssel drauf spekuliert.

Man staunt immer wieder, warum die „Kontinentalen“ die Engländer so gefährlich unterschätzen. Ob Napoleon, Hitler oder Juncker… Briten wissen zu kämpfen wie niemand sonst auf der ganzen Welt.

Die Eurokraten unserer Tage wollen nicht verstehen, dass eine Staatsmacht mit glorreicher Geschichte und glänzendem Ansehen sich die eigene Freiheit zurückholen will, selbst wenn monetäre Einbußen zu erwarten und zu erleiden sind. England hat schon höhere Opfer getragen – und gesiegt.

Dabei ist es so einfach: Unabhängigkeit („Self-Control“) hat ihren Preis (aber auch eine solide Rendite). Für die  „Kontinentalen“ hingegen scheint die Freiheit wertlos zu sein – sie betreiben ihre EU-Politik tatsächlich nach dem Prinzip der kurzfristigen Gewinnmaximierung für Konzerne und Steuerkassen, während ihnen das Volk immer mehr abhanden kommt. Das kann auf Dauer nicht gut gehen. Die Briten haben das weit im Voraus verstanden und seilen sich ab. Wir werden sehen, wo der Nebel am Ende zu  liegen kommt. In London jedenfalls ist er Geschichte.   

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