von fe 10.08.2018 11:51 Uhr

NEOS fordern: „Schluss mit touristischem Förderwahn“

„Tausend neue Gästebetten für Lienz zu schaffen, grenzt an Größenwahn“, richtet NEOS-Klubobmann Dominik Oberhofer dem Osttiroler TVB-Obmann Franz Theurl aus: „Soetwas passt in absolut keinem Verhältnis zum touristischen Gesamtangebot in Lienz. Das sind in etwa zehn neue 100-Betten-Hotels. Eine Erklärung, wie diese gefüllt werden sollen, bleibt uns Theurl schuldig – nicht nur in seiner Vision, sondern auch in der täglich Arbeit als Obmann vom TVB Osttirol.“

Foto: Pixabay

Wie die Nächtigungsentwicklung in den letzten Jahrzehnten – speziell in Osttirol – gezeigt habe, hänge diese wohl nicht von Förderungen ab, sondern hauptsächlich von Innovation und der wirtschaftlichen Gesamtsituation in Europa, speziell auch in Italien, weiß der NEOS-Tourismussprecher: „Förderungen sind kein Garant für Innovation. Sie sind wettbewerbsverzerrend und können Tourismusbetriebe auch nachhaltig in eine Schuldenfalle drängen. Theurl – als Ex-Banker – sollte genau wissen, dass es sich hier ja nicht um ein rückzahlbares Darlehen, sondern um 20 % geschenktes Eigenkapital vom Land handelt, was grobe Fehlentscheidungen verursachen kann“, zeigt Oberhofer auf.

„Wir brauchen in Osttirol kein Hochrüsten von Bettenburgen, sondern vor allem echte, innovative Infrastrukturprojekte. In diesem Zusammenhang ist vor allem beim Tourismusverband Osttirol, im direkten Vergleich mit anderen Verbänden, noch viel Luft nach oben“, schäumt der pinke Klubobmann.

„Theurl giert nun erneut nach exzessiven Förderungen, die zu Lasten aller Steuerzahler_innen gehen“, fordert NEOS-Klubobmann Oberhofer ein Ende im touristischen Förderwahn: „Wir NEOS wollen bessere Bedingungen – weniger Steuern, weniger Abgaben und weniger Bürokratie – für alle Unternehmer_innen und keine Millionenförderungen für einzelne ausgesuchte Tourismusbetriebe. Damit muss endlich Schluss sein.“

Die Reaktion des ÖVP-Abgeordneten Hermann Kuenz sei darüber hinaus auch für den Osttiroler NEOS-Bezirkssprecher Domenik Ebner unverständlich: „Die Förderungen des Impuls-Pakets waren nie für den Tourismus gedacht und wurden hier eindeutig zweckentfremdet. Diese Tatsache ist Kuenz offensichtlich egal“, so Ebner. „Hier wird einmal mehr für eine billige Schlagzeile kurzsichtig reagiert. Wenn man jemandem Populismus vorwerfen kann, dann wohl ihm.“

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