von gk 05.07.2025 12:00 Uhr

Verbotene Fantasie – Warum Kinder nicht mehr Indianer spielen dürfen

Ein Kinderfest sollte es werden – bunt, fröhlich, fantasievoll. Doch weil ein Vater den Begriff „Indianer“ beanstandete, knickte die Kita-Leitung ein. Statt Cowboy und Indianer gibts jetzt Pferde und Ponys. Was harmlos klingt, steht exemplarisch für ein gesellschaftliches Problem: Die ideologisierte Bevormundung selbst kleinster Lebensbereiche.

Symbolbild (KI-generiert).

Es hätte ein unbeschwertes Sommerfest werden sollen. Die Kinder der Rostocker Kita „Fischbank“ wünschten sich ein Mottospiel: Cowboy und Indianer. So wie Generationen vor ihnen. Ohne Hintergedanken, ohne „toxische“ Motive – einfach aus kindlicher Begeisterung für Abenteuer, Lagerfeuerromantik und fantasievollem Rollenspiel. Doch daraus wird nun nichts.

Ein Vater beschwerte sich über das Wort „Indianer“ und schon wurde das Motto einkassiert. Der neue Vorschlag: „Pferde und Ponys“. Eine Absage an das eigentliche Spiel – und ein Paradebeispiel dafür, wie der kleinste ideologische Aufschrei genügt, um ganze Institutionen in den Kniefall zu zwingen.

Verkleidung ja, Begriff nein - Willkommen im absurden Theater

Das Absurdeste an der Geschichte: Die Kinder dürfen mit Federschmuck kommen. Aber das Wort „Indianer“ – das darf nicht mehr gesagt werden. Man darf sich also „wie einer verkleiden“, aber bloß nicht so nennen. Was bitte soll das für ein Signal sein?

Selbst Experten wie Dr. Volker Kunze vom Karl-May-Museum winken ab: Ja, man darf Indianer sagen – und viele Angehörige indigener Völker selbst tun es. In Kanada, den USA oder Mexiko kämpfen sie gegen echte Diskriminierung, nicht gegen Kinderspiele in Deutschland. Während hierzulande also pädagogische Leitungen den Begriff zensieren, kämpfen indigene Aktivisten gegen Gewalt, Armut und Entrechtung. Die wahren Probleme werden dabei gern ausgeblendet.

Das eigentliche Opfer: Die kindliche Freiheit

Hier geht es nicht um ein harmloses Mottospiel. Es geht um Grundsätzliches. Wenn Erwachsene anfangen, ihre eigenen ideologischen Maßstäbe über das Fantasiebedürfnis von Kindern zu stülpen, läuft etwas gewaltig schief. Kinder denken nicht in politischen Kategorien, sie spielen. Sie lernen im Spiel, sich in andere hineinzuversetzen. Sie ahmen nach, entdecken, erfinden.

Verbote wie dieses führen nicht zu mehr Respekt oder Vielfalt. Sie führen zu Unsicherheit, Sprachzensur und der Entfremdung zwischen Kindern und Erwachsenen. Die Botschaft, die bei den Kindern ankommt, ist fatal: Eure Wünsche zählen nicht, weil sie nicht ins ideologische Raster passen. Und das obwohl völlig ohne Hintergedanken und unschuldig.

Natürlich kann man Dinge kindgerecht erklären und soll auch über alles reden können. Über kulturelle Sensibilität, über Sprache, über Vorurteile. Aber der moralische Eifer, mit dem hier wieder mal ein harmloses Kinderfest korrigiert wurde, ist schlicht überzogen.

Wenn schon Kitas zu ideologischen Minenfeldern werden, ist es höchste Zeit, einzuschreiten. Statt sich für einen Begriff zu entschuldigen, den selbst betroffene Gruppen akzeptieren, sollte man sich lieber bei den Kindern entschuldigen. Für eine Gesellschaft, die zunehmend unfähig ist, zwischen echter Diskriminierung und gesunder kindlicher Fantasie zu unterscheiden.

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