von ih 28.05.2024 13:51 Uhr

Uni schließt Frau nach „Ausländer-raus!“-Rufen aus

Für eine junge Frau, die auf der deutschen Insel Sylt „Ausländer raus!“ gegrölt hat, gibt es nun drastische Konsequenzen. Eine Hamburger Hochschule hat ihr ein zweimonatiges Hausverbot erteilt und prüft nun, sie komplett von der Uni zu schmeißen. Inzwischen ermittelt sogar der deutsche Staatschutz.

Für die Sylt-Gröler gibt es Konsequenzen. - Foto: Screenshot YT

Junge Leute an den Pranger gestellt

Es ist DAS Thema schlechthin, welches die deutsche Medienlandschaft derzeit beschäftigt wie kein anderes.

Ein auf der Insel Sylt aufgenommenes Video (hier ansehen), auf dem betrunkene Jugendliche zu einem Lied von Gigi d’Agostino „Ausländer raus“ grölen, hat eine regelrechte Politik-Krise ausgelöst.

Binnen kürzester Zeit waren die jungen Leute ausfindig gemacht und als vermeintliche Neonazis gebrandmarkt. Viele von ihnen wurden gekündigt und öffentlich an den Pranger gestellt. Nun will eine Hamburger Universität jene junge Frau, die zu Beginn des Videos zu sehen ist, komplett von allen Lehrveranstaltungen ausschließen.

Betroffene Frau hat selbst ausländische Wurzeln

„Die Studierende erhält ein zweimonatiges Hausverbot, das sich auch auf die Teilnahme von Lehrveranstaltungen erstreckt“, teilt die HAW in einem Statement in den sozialen Medien mit.

Weiters heißt es darin: „Es liegt in unser aller Verantwortung, dass diese Hochschule ein Ort ist, an dem Menschen unabhängig von ihrer Nationalität, ethnischen Herkunft, Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung oder ihrer sexuellen Identität willkommen sind. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen!“

Kurios: Die junge Frau, die nun von der Universität ausgeschlossen wurde hat selbst einen Migrationshintergrund. Und sie gab bereits an, das Gesungene eher als Spaß verstanden zu haben. Eine Entschuldigung, die in Deutschland offenbar nicht zählt. Stattdessen wird das beliebte Lied von Gigi d’Agostino sogar komplett verboten – wie etwa auf dem Münchener Oktoberfest (UT24 berichtete).

Staatsschutz ermittelt

Mittlerweile hat auch der deutsche Staatsschutz Ermittlungen wegen des Sylt-Videos aufgenommen.

Es soll geprüft werden, ob der Tatbestand der Volksverhetzung besteht, wie der zuständige Oberstaatsanwalt Thorkild Petersen-Thrö gegenüber Medienvertretern erklärte.

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