Autonomie am Arbeitsplatz: Südtirol im Mittelfeld
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Wie sind die Arbeitsbedingungen in Nord-, Ost-, Süd- und Welschtirol? Um dieser Frage nachzugehen, haben die Euregio und ihre Partnerinstitute Arbeiterkammer Tirol, AFI | Arbeitsförderungsinstitut Südtirol und Agenzia del lavoro im Welschtirol im Jahr 2021 eine umfassende Befragung mit 4.500 Interviews (1.500 pro Landesteil) durchgeführt. Bei der Präsentation der Studie, die nach dem Rotationsprinzip diesmal in Trient stattfand, wurden aufschlussreiche Erkenntnisse über das Ausmaß des autonomen Arbeitens und der Mitwirkung an beruflichen Entscheidungen präsentiert. Wie das AFI in einer Aussendung berichtet, umfasst die aktuelle Publikation dabei Teilaspekte wie etwa die eigenständige Wahl des Arbeitstempos, der Arbeitsmethoden oder der Reihenfolge der Arbeitsaufgaben.
Welschtirol hebt sich positiv ab
Innerhalb der Euregio bestehen besonders für Berufstätige im Welschtirol ausgeprägte Möglichkeiten, ihre Arbeitsweise individuell zu gestalten, denn sowohl was das Tempo und die Methoden als auch die Reihenfolge der Arbeit angeht, nimmt Trient im Vergleich zu Südtirol und Tirol die Spitzenposition ein. So gaben beispielsweise 60 Prozent der Befragten im Welschtirol an, ihr Arbeitstempo „häufig oder immer“ selbst wählen zu dürfen, wohingegen dem auch 48 Prozent der Südtiroler und 47 Prozent der Tiroler Befragten zustimmen konnten. Auch gegenüber den für die Europaregion wichtigen Vergleichsländer Österreich, Italien, Deutschland und Schweiz, schneidet Welschtirol bei den meisten Themenstellungen mit sehr erfreulichen Werten ab. Südtirol punktet hingegen bei der Einbindung in die Entscheidungsfindung am Arbeitsplatz und liegt hier mit 67 Prozent vor Nord- und Osttirol (64 Prozent) und dem Welschtirol (53 Prozent).Â
Höherer Bildungsabschluss = höherer Gestaltungsspielraum
Ein höherer Bildungsabschluss wirkt sich in der Regel positiv auf das Ausmaß der individuellen Arbeitsgestaltung aus. Auch die Möglichkeit, an der gemeinsamen Entscheidungsfindung am Arbeitsplatz teilzunehmen, ist für Personen mit einem sekundären oder tertiären Bildungsabschluss häufiger gegeben. Des Weiteren berichten neben Führungskräften und Personen in akademischen Berufen auch Fachkräfte aus der Land- und Forstwirtschaft häufiger von einem hohen Ausmaß an Gestaltungsspielraum im Arbeitsalltag als etwa Bedienende von Anlagen und Maschinen oder Hilfsarbeitskräfte.Â
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