von hz 05.05.2024 14:56 Uhr

SVP-Obmann Dieter Steger im UT24-Interview

Seit dem gestrigen Samstag steht nicht mehr Philipp Achammer an der Spitze der Südtiroler Volkspartei (UT24 berichtete). Auf seine zehnjährige Obmannschaft folgt Kammerabgeordneter Dieter Steger. Im Gespräch mit UT24 verrät er, in welche Richtung er die Partei lenken will und was seiner Meinung nach die Königsdisziplin der Politik ist.

Dieter Steger - Foto: facebook/Dieter_Steger

UnserTirol24: Warum haben Sie entschieden, für das Amt des Obmannes zu kandidieren?

Dieter Steger: Wenn mich meine Partei ruft, dann kann ich nicht nein sagen. Wenn ich ihr helfen kann, dann möchte ich ein wenig von dem zurückgeben, was mir meine Partei gegeben hat. Meine 30-jährige politische Tätigkeit und meine politische Laufbahn wären nicht möglich gewesen ohne die Solidarität und Rückendeckung meiner Partei. Deswegen habe ich nicht nein sagen können, wenn die Partei mich darum gebeten hat.

UT24: Welche Aufgabe werden Sie als erstes angehen als neuer Obmann?

Steger: Zuallererst muss sichergestellt werden, dass der Zusammenhalt passt. Dann muss auf alle Fälle der Dreiklang zwischen Landesregierung/Landtagsfraktion, Gemeindeverwaltungen und Ortsgruppen verbessert und harmonischer werden. Mit den Mandataren auf Landesebene muss sichergestellt werden, dass der direkte Draht zu den Ortsgruppen bzw. Ortsausschüssen gegeben ist. Auf Ortsebene muss geschaut werden, dass es auch eine gute Zusammenarbeit zwischen den Bürgermeistern und unseren Ortsobleuten gibt. Wenn das funktioniert, dann werden wir auch wieder attraktiver in der örtlichen Bevölkerung und wir werden auch wieder mehr Mitglieder für unsere Partei gewinnen können.

Wir werden uns programmatisch wieder besser aufstellen müssen.

SVP-Obmann Dieter Steger

UT24: In welche Richtung soll sich die Partei entwickeln?

Steger: Wir werden uns programmatisch wieder besser aufstellen müssen. Wir müssen wieder Themen diskutieren und thematisch fundierte Lösungen erarbeiten. Demzufolge will ich die Partei inhaltlich wieder in Schwung bringen. Ein wesentlicher Punkt wird auch die Zusammenarbeit zwischen Landesregierung und Partei sein. Ich brauche die Partei gar nicht in irgendeine Richtung lenken, denn in ihrer DNA steckt drinnen, dass sie eine Partei des politischen Ausgleiches ist sowie eine Partei der Mitte, da wo ich sie auch in Zukunft positioniert wissen möchte. Ich glaube nämlich, dass in einer Zeit, in der die Gesellschaft immer mehr polarisiert und radikalisiert wird und wo es scheint, dass jene Politik immer attraktiver wird je mehr man ideologischer vorgeht, da möchte ich eine Partei der Mitte haben, die den politischen Ausgleich sucht. Der politische Kompromiss muss die Königsdisziplin der Politik sein und er darf keine Schwäche, sondern eine Stärke sein. Ich denke, den sozialen Frieden kann man nur in der Mitte finden, wo Ausgewogenheit herrscht und keine harten Kanten vorherrschen. Der soziale Frieden ist Voraussetzung für politische Stabilität, welche wiederum Voraussetzung für wirtschaftlichen Wohlstand ist, welchen wir in unserem Land unbedingt erhalten wollen.

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