von ih 28.03.2024 12:25 Uhr

Erstes Primärversorgungszentrum für Tirol

In der Reichenau in Innsbruck nimmt mit 2. April das erste Primärversorgungszentrum in Tirol seine Arbeit auf. Hier arbeiten künftig drei Allgemeinmediziner, zwei diplomierte Gesundheits- und Pflegekräfte sowie vier Ordinationsassistenten im sogenannten Kernteam. Zum erweiterten Team zählen eine Diätologin, ein Physiotherapeut und eine klinische Psychologin. Zusätzlich kümmert sich eine Managerin um die organisatorischen Abläufe innerhalb des Teams.

Beim Besuch des Primärversorgungszentrums in Innsbruck (v. l.): Arno Melitopulos-Daum, Werner Salzburger, Stephan Sevignani, Cornelia Hagele und Stefan Kastner. - Foto: Land Tirol/Krepper

Diese Woche besuchten Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele, Landesstellenausschuss-Vorsitzender Werner Salzburger und Fachbereichsleiter der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) Arno Melitopulos-Daum, Präsident der Ärztekammer Tirol Stefan Kastner und der künftig leitende Allgemeinmediziner des Primärversorgungszentrums Stephan Sevignani die Einrichtung in Innsbruck.

„Mehr denn je brauchen wir innovative Versorgungsmodelle, um das Gesundheitssystem nachhaltig und gezielt zu stärken. Eine ‚abgestufte Gesundheitsversorgung‘, in der die Patienten nach einer ersten Grundversorgung bei Bedarf zu einer fachärztlichen oder stationären Versorgung weitervermittelt werden, ist dabei ein wichtiger Mosaikstein. Damit ergänzen wir die qualitätsvolle Gesundheitslandschaft in Tirol um ein weiteres, wichtiges Angebot. Der tirolweiten Ausrollung dieses Versorgungsmodells steht nun nichts mehr im Weg“, betont LRinHagele.

„Wir sind davon überzeugt, ein attraktives Paket geschnürt zu haben und somit die Versorgung in Tirol nicht nur sicherzustellen, sondern weiter auszubauen. Für diese Pionierleistung nimmt die Sozialversicherung zusätzliches Geld in die Hand. Hier ist jeder Euro gut investiert. Weitere Zentren in ganz Tirol sollen noch dieses Jahr folgen“, freut sich Werner Salzburger, Vorsitzender des Landestellenausschuss der ÖGK in Tirol. „Gleichzeitig bieten wir damit ein umfassendes Leistungsangebot an einem Standort für die Versicherten an, das spart den Menschen unnötige Wege und Zeit“, so Salzburger weiter.

Innovatives Modell für „abgestufte Gesundheitsversorgung“

Grundsätzlich dient die Primärversorgung als erste Anlaufstelle für Menschen mit gesundheitsbezogenen Anliegen. Bei Bedarf können die PatientInnen direkt vom Primärversorgungszentrum zu einer fachärztlichen oder stationären Versorgung weitervermittelt werden. Das vorrangige Ziel des Konzepts der Primärversorgungszentren ist es, Versorgungsprozesse bestmöglich zu koordinieren und Gesundheitsstrukturen wie Spitalsambulanzen nachhaltig zu entlasten.

„Mit dem Primärversorgungszentrum bieten wir eine moderne und interdisziplinäre Gesundheitsversorgung an einem Standort an. Neben erweiterten Öffnungszeiten profitieren die Patientinnen und Patienten von kurzen Wartezeiten und einer umfangreichen Betreuung und Behandlung durch die unterschiedlichen Gesundheitsberufe. Im Team können wir uns zudem mehr Zeit für die Behandlungen nehmen, in unterschiedlichen Gesundheitsbereichen zusammenarbeiten und voneinander lernen“, hebt Sevignani die Vorteile hervor. Um die Primärversorgung in Tirol weiter voranzutreiben, werden seitens der Sozialversicherungen und des Landes mit zahlreichen Interessierten laufend Gespräche geführt.

Attraktive Honorierung für die Ärzteschaft

Durch ein eigenes Management und die Zusammenarbeit in einem Team aus verschiedenen Gesundheitsberufen bieten die Zentren für ÄrztInnen optimale Arbeits- und Rahmenbedingungen. Die ÖGK hat darüber hinaus ein völlig neues und modernes Honorierungssystem geschaffen, das den zentralen Bestandteil in der Umsetzung der PVE bildet.

Neben der Anschubfinanzierung für Räumlichkeiten und Management werden auch die Kosten für MitarbeiterInnen der verschiedenen Berufsgruppen der Gesundheits- und Sozialbetreuung gemeinsam von den Sozialversicherungen und dem Land Tirol getragen. Zudem bieten Primärversorgungszentren als Lehrpraxen die Möglichkeit einer praxisbezogenen und abwechslungsreichen Ausbildung für junge Allgemeinmediziner.

Angebot im Gesundheitsbereich an einem Standort bündeln

Grundsätzlich arbeiten im Kernteam zwischen zwei und fünf AllgemeinmedizinerInnen gemeinsam mit diplomierten Pflegekräften und OrdinationsassistentInnen. Das multiprofessionelle Team kann zudem je nach Bedarfssituation durch weitere Gesundheits- und Sozialberufe aus den Bereichen Logopädie, Ergotherapie, Physiotherapie über Hebammen und Heilmasseure bis hin zu Diätologen, SozialarbeiterInnen, PsychotherapeutInnen und klinische Psychologen ergänzt werden.

„Die Bündelung von Kompetenzen bietet großes Potential, um die Qualität der Gesundheitsversorgung künftig weiterzuentwickeln. Durch die Zusammenarbeit von Medizinerinnen und Medizinern, Therapeutinnen und Therapeuten sowie Pflegepersonal gelingt in der Primärversorgung eine optimale, patientenzentrierte und umfangreiche Behandlung und Betreuung der Patientinnen und Patienten“, betont Ärztekammerpräsident Kastner die Vorteile für die Ärzteschaft.

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