Ein großer Tiroler ist nicht mehr

Florian Pedarnig wurde 1938 in einer großen Bergbauern-Großfamilie auf dem Kraßhof im Osttiroler Schlaiten geboren. Er hatte 15 Geschwister. Sein Leben war vor allem durch die Musik geprägt und so entwickelte er sich zu einer der prägendsten und bedeutendsten Persönlichkeiten der Blas- und Volksmusik des gesamten Alpenraumes.

Foto: facebook/Tiroler_Volksmusikverein

Pedarnig war noch ein Teenager (17), als er den weitum bekannten und beliebten Marsch „Dem Land Tirol die Treue“ im Jahr 1955 komponierte. Sein Bruder Josef schrieb den Text dazu. In der zweiten Strophe nimmt er Bezug auf die Abtrennung Südtirols von Österreich im Jahr 1919: Ein harter Kampf hat dich entzwei geschlagen, von dir gerissen wurde Südtirol. Die Dolomiten grüßen uns von Ferne
in roter Glut zum letzten Lebewohl.
Der Marsch wird nahezu bei jedem größeren Volksfest gespielt. 2017 wurde er auf dem Münchner Oktoberfest sogar öfter gespielt als das bekannte Lied „Atemlos“ von der deutschen Schlagerkönigin Helene Fischer.

Pedarnig war ein sehr vielseitiger Musiker. Er war Orchestermusiker und auch Landeskapellmeister. Er gab den Anstoß für richtungsweisende Entwicklungen im Bereich der Volks- und Blasmusik. Er war auch Ehrenmitglied des Tiroler Volksmusikvereins. Peter Kostner hat erst in diesem Jahr 2022 ein Buch über das Leben und Wirken des Osttiroler veröffentlicht (UT24 berichtete).

Im Jahr 2000 erhielt der Südtiroler Schützenbund nach langwierigen Verhandlungen die staatliche Erlaubnis, „entschärfte“ historische Waffen zu tragen. Die erste Ehrensalve feuerte am 24. Juni 2000 eine Bundesehrenformation bei der Uraufführung des „Tiroler Zapfenstreiches“ von Florian Pedarnig auf dem Waltherplatz in Bozen ab, steht auf der Homepage des Südtiroler Schützenbundes geschrieben.