von hz 30.07.2022 09:09 Uhr

Umfrage: Wie Italiener zum Faschismus stehen

100 Jahre nach der Machtergreifung des Faschismus war es an der Zeit, so der „Südtiroler Heimatbund“ (SHB), die Einstellung der Italiener zum Faschismus und zur Aufarbeitung der schwarzen Diktatur in einer Meinungsumfrage zu erforschen. Daher beauftrage er das renommierte Meinungsforschungsinstitut DEMETRA mit einer Umfrage in Italien.

Foto: Roland Lang

Frage 1

Sind Sie der Meinung, dass in Italien genügend getan wurde, um über den italienischen Faschismus aufzuklären, und ob die Verantwortung für den Faschismus anerkannt und sanktioniert (bestraft) wurde?

Antwort:
Ja: 44,2 %
Nein: 55,8 %

Es kann gesagt werden, dass die Mehrheit der Italiener mit der Aufarbeitung des Faschismus nicht zufrieden ist, so der SHB.

Bild: Ergebnis Umfrage Südtiroler Heimatbund (SHB)

Frage 2

Welche der folgenden 4 Maßnahmen würden Sie verurteilen?

  • Durchgangslager und Konzentrationslager
  • Die Rassengesetze (leggi razziali)
  • Einsatz von Giftgas im Abessinienkrieg
  • Unterdrückung der Minderheiten

Antwort:
87-89,5 % lehnen alle vier Maßnahmen des Faschismus ab.

Bild: Ergebnis Umfrage Südtiroler Heimatbund (SHB)

Frage 3

In Südtirol gibt es immer noch Denkmäler, die in der Zeit des Faschismus errichtet wurden. Sollte Ihrer Meinung nach die Bevölkerung österreichischen Ursprungs diese Denkmäler als Ausdruck der Italienität des Alto Adige (italianità) annehmen?

Antwort:
Ja 56,2 %

Bei der Beantwortung dieser Frage werde laut dem Südtiroler Heimatbund zweierlei klar: Der historische Faschismus wird abgelehnt, nicht aber das Ergebnis der Italienisierung, die italienische Zuwanderung und die damit verbundene „italianità“.

Über die damit verbundene politische Zumutung an die Südtiroler scheint man sich nicht viele Gedanken zu machen. Man mutet es ihnen durchaus zu, eine mit faschistischen Denkmälern betonte „italianità“ gutzuheißen. Demokratiepolitisch ist das nicht unbedenklich.

Bild: Ergebnis Umfrage Südtiroler Heimatbund (SHB)

Das Ergebnis der Umfrage zeigt, dass eine große Mehrheit der Italiener die grausamsten Verbrechen des Völkermordes (Genozid) ablehnt.

Eine Mehrheit der befragten Italiener bejaht allerdings den kulturellen Völkermord (Ethnozid – ohne Tötung der Angehörigen der betroffenen Volksgruppe) in Bezug auf Südtirol. Die Südtiroler sollen die faschistischen Denkmäler und die aufgezwungene „Italienität“ des „Alto Adige“ akzeptieren.

Gegen die Vollendung dieses faschistischen Programmes wird der „Südtiroler Heimatbund“ (SHB) auch in Zukunft mit allen ihm zur Verfügung stehenden demokratischen und friedlichen Mitteln auftreten.

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