von hz 09.12.2021 19:21 Uhr

„Puschtra Bui“ Oberleiter begnadigt

Die Meldung am Donnerstagabend hat wie eine Bombe eingeschlagen. Einer der vier „Puschtra Buibm“ soll vom italienischen Staatspräsidenten Sergio Mattarella begnadigt worden sein.

Heinrich Oberleiter - Foto: www.schuetzen.com/Efrem Oberlechner

UT24 hat sich bei Heinrich Oberleiter nach dem Stand der Dinge erkundigt. Es ist bekannt, dass er der einzige der noch lebenden „Puschtra Buibm“ ist, der ein Gnadengesuch beim italienischen Staatspräsidenten abgegeben hat. „Ich habe bisher noch keine offiziellen Informationen bekommen“, sagt Oberleiter gegenüber UT24. Er habe die Information über die Begnadigung bisher nur von einer Bekannten erfahren.

  • Siegfried Steger, Heinrich Oberleiter e Heinrich Oberlechner dopo la fuga del 6 dicembre 1963 – Foto: Heinrich Oberleiter

Nach der Flucht, am 6. Dezember 1963. Siegfried Steger, Heinrich Oberleiter und Heinrich Oberlechner – Bild: (c) Heinrich Oberleiter

„Sollte die Begnadigung tatsächlich über die Bühne gegangen sein, dann vermute ich, war der Zeitpunkt dafür bewusst gewählt. Die Amtszeit von Mattarella endet in wenigen Monaten und wahrscheinlich ist dies für ihn früher nicht möglich gewesen, da er sonst mit zu viel Kritik umzugehen gehabt hätte. Nun am Ende seiner Amtszeit ist dieser Schritt vermutlich leichter zu setzen gewesen“, sagt Oberleiter.

In Deutschland hatte Heinrich Oberleiter zusammen mit seiner erst kürzlich verstorbenen Gattin Elfriede Bayer und ihren drei Kindern ein neues Zuhause und als Pflegeeltern von beeinträchtigten Erwachsenen in einem Kinderdorf in Bayern eine neue Arbeit gefunden.  – Bild: (c) Heinrich Oberleiter

Bereits vor zwei Jahren hatte man einmal mehr mit einer Begnadigung für Heinrich Oberleiter spekuliert, als es in Südtirol zu einem Gipfeltreffen zwischen den Staatspräsidenten von Österreich und Italien gekommen war (UT24 berichtete).

„Wenn es tatsächlich zur Begnadigung gekommen ist, dann würde ich mich darüber freuen. Ich bin im Glauben stark geworden und hatte oft Glück. Wenn man keine Angst hat, dann tut man sich oft viel leichter“, sagt Oberleiter gegenüber UT24.

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  1. Algunder
    10.12.2021

    kimm huam heinrich!
    huam in inser geliebtes süd-tirol !!
    huam in der huamet , für de du sou viel getun hosch

  2. Adlerhorst
    09.12.2021

    Was die Südtiroler ” Volkspartei ” ??? “essevupi” mit ihren jahrzehntelangen Scheinbemühungen ( man darf es sich mit Rom ja nicht verscherzen) nicht geschafft hat,ist der Familie von Heinrich Oberleiter gelungen.Wer will findet Wege,wer nicht will findet Gründe!
    Lieber Heinrich willkommen in der Heimat,alles Gute und…..DANKE

  3. MartinB
    09.12.2021

    Ist dies der erste begnadigte Südtiroler aus der 60er Zeit? Es ist sprichwörtlich Zeit für Versöhnungsgesten von höchster Ebene geworden.

  4. swiss-austrianer
    09.12.2021

    Eine höchst überfällige Entscheidung. Wenn man bedenkt, welchen Folterungen – bis zum Tod – durch die Carabinieri die Freiheitskämpfer ausgesetzt waren, diese aber straflos “davonkamen”, wären alle “Freiheitskämpfer” zu begnadigen und eine Entschädigung zu leisten; auch für die Hinterbliebenen von “Freiheiskämpfern”.

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