von hm 20.10.2021 16:17 Uhr

Auf Blackout nicht vorbereitet

Die Spitzenvertreter der Industriesparten Salzburg, Oberösterreich, Steiermark, Kärnten, Tirol und Vorarlberg haben kürzlich bei einem Energie-Gipfel die Lösungsansätze zur sicheren Stromversorgung der Wirtschaft diskutiert. Es zeigte sich einmal mehr, dass es eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen gibt, es fehle laut Wirtschaftskammer jedoch an einer umfassenden Gesamtstrategie, um Blackouts künftig zu vermeiden.

Symbolbild/Pixabay

„In vergangener Zeit haben wir in verschiedenen Teilen der Welt gesehen, wie schnell die Stromversorgung zusammenbrechen kann. Auch im europäischen Strom-Verbundnetz sind wir am 8. Jänner 2021 nur knapp an einem flächendeckenden Stromausfall vorbeigeschrammt. Diese Ereignisse unterstreichen, dass dieses Thema, auf das wir schon längere Zeit hinweisen, zunehmend brisanter wird“, so Max Kloger, Industrie-Spartenobmann in der Tiroler Wirtschaftskammer.

Blackout teurer als Lockdown

Der Spartenobmann verwies am Mittwoch auf die enorme gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung der sicheren Stromversorgung und die unbedingte Vermeidung eines Blackouts. „Würde beispielsweise an einem Wochentag um 9 Uhr der Strom im gesamten Bundesgebiet für 24 Stunden ausfallen, würde der volkswirtschaftliche Schaden bei mehr als 1,1 Milliarden Euro liegen“, zitierte Kloger eine Studie der Johannes Kepler Universität Linz.

„Vergleicht man das mit den Kosten eines Lockdowns, würde ein Tag Blackout in Österreich zirka so viel kosten wie zwei Wochen Lockdown“, zeigte der WK-Vertreter auf.

Energieinfrastruktur rasch ausbauen

Um ein Blackout zu vermeiden, brauche es eine deutliche Beschleunigung der dazu notwendigen Genehmigungsverfahren für die Energieinfrastruktur und genügend gesicherte Kapazitäten, die dann Energie erzeugen, wenn es Erneuerbare nicht können.

Derzeit fehle es etwa an Speichern, die im Falle eines Blackouts eingespeist werden könnten. „Wir brauchen einen raschen, konsequenten und koordinierten Ausbau der Energieinfrastruktur, parallel zum Ausbau der Erneuerbaren“, unterstrich der Spartenobmann.

„Dies hilft nicht nur in Bezug auf die Versorgungssicherheit, sondern auch, durch die Reduktion der bereitzustellenden Spitzenlast, bei der Erreichung der Klimaziele“, analysierte Kloger die Situation abschließend.

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  1. MartinB
    20.10.2021

    Die paar Sparlampen und AAA+ Geräte bringen nichts, in den vergangen Jahrzehnten ist der Verbrauch ständig nach oben gegangen. Wenn dann mal 70-80% der Autos elektrisch unterwegs sind, sind das im Gebrauch nochmal gewaltige Zusatz-Belastungen. Schnell-Ladung zuhause in der Garage ist für einen Block/Straße gar nicht möglich, da das Netz das nicht aushält. Die Avocado-Grünen werden noch bitter aufwachen, außer sie melden sich alle freiwillig 24 Stunden im Hamsterrad Strom zu erzeugen.

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