von hm 15.09.2021 12:15 Uhr

Nicht-EU-Bürger müssen Sprach- und Kulturkenntnisse vorweisen

Ab dem Jahr 2023 müssen Bürgern aus Nicht-EU-Ländern ihrem Ansuchen um Landesfamiliengeld und Landeskindergeld einen Sprach- und Kulturnachweis beilegen. Das hat die Südtiroler Landesregierung am Mittwoch angekündigt. Sowohl der Antragsteller als auch der zusammenlebende Ehe- oder Lebenspartner muss diese Anforderungen erfüllen. Von der neuen Regelung ausgenommen sind Bürger aus Ländern des EWR-Raums sowie Schweizer Staatsbürger.

Neuer Vorstoß in der Migrationsdebatte. (APA/AFP)

„Die Landesregierung hat entschieden, nicht essenzielle Zusatzleistungen des Landes für neue Mitbürger an Integrationsbemühungen zu knüpfen“, sagte Landesrat Philipp Achammer.

„Integration ist nicht nur ein Angebot, sondern auch eine Verpflichtung zur Bereitschaft, sich in unsere Gesellschaft integrieren zu wollen. Gemäß dem Prinzip ‚Fördern und Fordern‘ nehmen Sprach- und Kulturvermittlung dabei eine entscheidende Rolle ein, damit von einer erfolgreichen Integration in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt gesprochen werden kann“, erklärte der SVP-Landesrat.

Sprache und Kultur

Einwanderer aus Nicht-EU-Ländern müssen ab 2023 Deutsch oder Italienisch sprechen können. Um den Sprachnachweis zu erbringen, gibt es mehrere Möglichkeiten, darunter beispielsweise das Ablegen einer mündlichen Einsprachigkeitsprüfung. Die ersten Prüfungen werden bereits im November abgehalten.

Sprachkenntnisse können aber auch mittels Besuch eines kostenlosen Sprachkurses, ein internationales Sprachzertifikat oder die bestandene Italienischprüfung für die langfristige Aufenthaltsgenehmigung nachgewiesen werden.

„Kulturkurse“

Um Kulturkenntnisse zu erwerben und diese dann nachweisen zu können, bietet das Land kostenlose „Kulturkurse“ an. Als Alternative kann die Inskription an einer deutschen oder italienischen Universität oder der Besuch eines Schuljahres an einer deutsch- oder italienischsprachigen Schule gelten.

Durch die neue Regelung sollen sowohl Männer als auch deren Frauen, die durch den Nachzug nach Südtirol häufig kürzer im Land sind und wenig Kontakt zur Gesellschaft haben, dazu motiviert werden, Deutsch oder Italienisch zu lernen und die Geschichte und Kultur Südtirols besser kennen zu lernen, beschloss die Landesregierung.

„Die Kultur eines Landes zu kennen, beugt Missverständnissen vor, fördert Offenheit, Toleranz und Respekt vor Andersdenkenden“, hieß es aus der zuständigen Koordinierungsstelle für Integration (KOI).

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  1. MartinB
    16.09.2021

    Dazu kann ich nur schrieben: ein Schritt nach vorn und gleich wieder zwei oder drei nach hinten. Es braucht eine gesamtheitliche stark autonome Vorgangsweise. Der Staat und die EU sind komplett auf dem Holzweg, da sie oberflächlich eine Wohlfühl-Moral-Politik zulasten der niedergelassenen Bürger und Familien betrieben. Im Hintergrund profitieren die Konzerne und Oligarchen, denen es nach Sklaven gleich welcher Herkunft und immer mehr Macht und Profit gelüstet.

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